Vor fünf Jahren, auf der EBACE 2014 in Genf, hatte der Schweizer Flugzeughersteller Pilatus Aircraft die ungewöhnlichste Markteinführung eines neuen Jets in der Geschichte der Business Aviation durchgeführt. Nur 36 Stunden nach der Öffnung des Auftragsbuches hatte der Hersteller das Auftragsbuch wieder geschlossen. Die ersten 84 Exemplare des von zwei Williams FJ44-Turbofans angetriebenen Super Versatile Jets – wie die Schweizer ihn charakterisieren – waren verkauft, weitere Kunden wurden nicht akzeptiert und wurden auf eine künftige erneute Öffnung des Auftragsbuches vertröstet.
Nun, auf der EBACE 2019, die in dieser Woche in Genf stattfindet, hat die Wartezeit ein Ende: Pilatus hat das PC-24-Auftragsbuch wieder eröffnet und akzeptiert erneut Bestellungen für den 10,7 Millionen US-Dollar (9,63 Millionen Euro) teuren Jet. Lieferpositionen für Ende 2020 und 2021 stehen noch in begrenztem Umfang zur Verfügung.
„Nachfrage nach der PC-24 ist phänomenal“
Oscar J. Schwenk, der Verwaltungsratspräsident von Pilatus, freut sich über den Erfolg seines neuen Flaggschiffs: „Die Nachfrage nach der PC-24 ist phänomenal. Wir erfahren seit Beginn ein hohes Interesse von unterschiedlichen Kundensegmenten aus der ganzen Welt. Die Resonanz der ersten 30 PC-24 Betreiber ist äußerst positiv, sie heben insbesondere die Vielseitigkeit sowie die große, ruhige Kabine und die unglaubliche Leistung des PC-24 hervor. Die große Nachfrage verbunden mit diesen Rückmeldungen bestätigen unsere Strategie, welche wir mit der PC-24 verfolgen.“
Insgesamt sind derzeit 30 PC-24 bei verschiedenen Betreibern im Einsatz. Mit jeweils drei Exemplaren verfügen der australische Royal Flying Doctor Service und das US-Fractional-Ownership-Unternehmen PlaneSense über die größten Flotten. Das Flugzeug mit den bisher meisten Flugstunden ist das erste Serienexemplar (MSN 101), das auf über 1.100 Flugstunden kommt und von PlaneSense betrieben wird. In diesem Jahr will der Hersteller die Produktion auf 40 Exemplare hochfahren, danach soll sie noch einmal um zehn Exemplare auf einen Ausstoß von 50 Flugzeugen pro Jahr kommen.
Auf der EBACE hat der Hersteller mitgeteilt, dass die europäische Agentur für Flugsicherheit dem Muster die Zulassung für Steilanflüge erteilt hat. Auch die Zertifizierung für den Betrieb von unbefestigten Pisten liegt Pilatus nun vor. Nachzertifizierungen für weitere Belagsvarianten, unter anderem auf Gras, würden aktuell getätigt, teilte der Hersteller mit.
Volker K. Thomalla
Folgen Sie uns auf Twitter
Liken Sie uns auf Facebook
Auch interessant: Weitere Beiträge zu Pilatus Aircraft:
