Schon auf der AERO 2015 hatte der damalige Geschäftsführer von Diamond Aircraft, Christian Dries, angekündigt, dass seine Firma in Kooperation mit dem Siemens-Konzern an einem Versuchsflugzeug mit Hybridantrieb auf Basis der DA40 arbeitet. Nun ist das Flugzeug am 31. Oktober 2018 zum ersten Mal geflogen.
Erstflug der Hybrid-Twin:
Die Elektromotoren treiben zwei Dreiblatt-Propeller von MT-Propeller an. © Frank Anton/Siemens
Beim 20-minütigen Jungfernflug saß Diamond-Testpilot Ingmar Mayerbuch am Steuer des Flugzeugs. Er verwendete beim Flug alle drei Flugvarianten: Reinen Elektroflug, Hybrid-Elektroflug und Elektroflug während die Batterien vom Generator geladen werden. Mayerbuch sagte nach der Landung: „Der Erstflug hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Die Kombination des Hybridantriebs mit dem Flugzeug ist perfekt. Wir haben bei mittlerem Powersetting 130 Knoten erreicht und sind auf eine Flughöhe von 3.000 Fuß gestiegen.“
Dr. Frank Anton, der Leiter der Abteilung Aviation bei Siemens, hat erste Fotos vom Erstflug des Flugzeuges gepostet. Bei der Vorstellung des Konzepts seinerzeit war ein Versuchsträger mit einem Verbrennungsmotor geplant, der einen 120 kW-Generator von Siemens antreibt. Nun ist ein 110 kW-Generator verbaut. Die so gewonnene elektrische Energie wird in Batterien gespeichert, die wiederum die beiden Elektromotoren mit Energie versorgen.
30 Minuten Flugzeit im Elektroflug
Im reinen Elektroflug reicht die Kapazität der Batterien für 30 Minuten Flugzeit aus. Dank des Hybridsystems beträgt die erzielbare Flugdauer fünf Stunden.
Die beiden Motoren saßen bei den damaligen Entwürfen in individuellen Motorgondeln an Pylonen rechts und links am Rumpfbug des Flugzeugs. In genau dieser Auslegung wurde das Flugzeug nun auch gebaut, wie die Fotos zeigen. Die Propeller an dem Flugzeug stammen von MT-Propeller aus Atting. Wie das Flugzeug nun heißt, ist noch nicht bekannt.
Frank Anton twitterte heute: „Erfolgreicher Erstflug des weltweit ersten zweimotorigen Hybrid-elektrischen Serienflugzeugs. Gut gemacht, Daumen hoch für die Teams von Diamond Aircraft und Siemens.“
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirschaft und Energie (BMWi) aus Deutschland und des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) aus Österreich finanziert.
Volker K. Thomalla
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