Die Betankung von Helikoptern ist eine der Schlüsselfähigkeiten, die die ersten Auftraggeber des Transportflugzeugs A400M Airbus in das Pflichtenheft geschrieben hatten. Allerdings hatte es bei der Umsetzung größere technische Herausforderungen gegeben als ursprünglich vermutet. Die Herausforderungen bestehen unter anderem darin, dass das Betankungsflugzeug mit einer sehr niedrigen Geschwindigkeit in einer niedrigen Höhe fliegen muss, ohne dass die Wirbelschleppen des großen Flugzeugs die dahinter fliegenden zu betankenden Hubschrauber in eine kritische Fluglage bringen. Nun hat die französische Rüstungsbeschaffungsbehörde DGA (Direction Génerale d’Armement) mit den ersten Helikopter-Betankungstests im Flug begonnen.
An vier Tagen hat die Flugerprobungsstelle der DGA vier Flüge bei Tag über Südfrankreich durchgeführt und dabei 51 trockene Betankungskontakte zwischen einer A400M und einem Hubschrauber des Typs H225 durchgeführt. Bei trockenen Betankungskontakten wird kein Treibstoff zwischen den beteiligten Luftfahrzeugen durchgeführt. Die sei ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur vollen Einsatzfähigkeit als Tankflugzeug, teilte der Hersteller mit.
Niedrige Höhen und Geschwindigkeiten
Bei den Tests flogen die beiden Luftfahrzeuge in Höhen zwischen 300 und 3000 Metern und flogen mit einer Geschwindigkeit von 105 Knoten (194 km/h). Die neuerlichen Flugtests hätten die positiven Ergebnisse der bereits zu Beginn dieses Jahres durchgeführten Annäherungsflüge bestätigt, teilte Airbus mit. Der nächste Schritt im Flugerprobungsprogramm beinhalte Luftbetankungsvorgänge mit Treibstoffabgabe. Diese sollten bis Ende 2019 stattfinden, bevor es 2021 an die endgültige Zulassung gehe.
Neben den Testflügen mit trockenen Betankungskontakten mit einer H225 hat die DGA auch Annäherungsflüge mit einem Helikopter des Typs H160 an die A400M duhgeführt. Auch diese Tests seien erfolgreich verlaufen, so Airbus.
Die A400M ist zertifiziert, schnell zu einem Tankflugzeug umgerüstet zu werden. Sie kann bis zu 50,8 Tonnen Treibstoff in ihren Tragflächen und einem Rumpftank mitführen, ohne dass der Frachtraum verkleinert würde. Darüber hinaus können im Frachtraum zwei Zusatztanks angebracht werden, die jeweils weitere 5,7 Tonnen fassen. Der in diesen Zusatztanks transportierte Treibstoff kann sogar von anderer Art als der in den Haupttanks sein. Dadurch ist die A400M in der Lage, während ein und derselben Mission verschiedene Flugzeugtypen zu betanken, die unterschiedliche Treibstoffe verwenden.
Die A400M habe ihre Fähigkeit zur Betankung von Kampfflugzeugen, wie Eurofighter, Rafale, Tornado oder F/A-18 Hornet, bei ihren jeweiligen typischen Betankungsgeschwindigkeiten und ‑flughöhen demonstriert, teilte Airbus mit. Zudem eigne sie sich für die Betankung großer Flugzeuge wie der C295 oder der C-130 Hercules und sogar für die Buddy-Buddy-Luftbetankung einer anderen A400M.
Folgen Sie uns auf Twitter
Liken Sie uns auf Facebook
Schon gelesen?
