Nachdem die Einwohner der Gemeinde Glarus Nord auf einer Gemeindeversammlung im letzten November den Ausbauplänen des Schweizer Hubschrauberherstellers Kopter am Flugplatz Mollis zugestimmt haben, hat das Unternehmen nun in einem nächsten Schritt ein Architekturbüro mit dem Entwurf eines 20.000 Quadratmeter großen Gebäudes beauftragt. Im Sommer soll die Planung der neuen Halle abgeschlossen sein, damit im Herbst diesen Jahres der Spatenstich erfolgen kann. Kopter benötigt diesen Platz für die Produktion des Hubschraubers SH09 und will das Gebäude 2021 beziehen.
Kopter SH09
Der SH09 wird von einer Wellenturbine HTS900 von Honeywell Aerospace angtrieben. © Kopter
Das heutige Gebäude der Firma am Flugplatz Mollis ist mit einer Fläche von 4.200 Quadratmetern zu klein für die geplante Produktion. Im bestehenden Hangar wird Kopter auch zukünftig die Endmontage der Helikopter durchführen. Im neuen Gebäude siedelt Kopter neben der Vorfertigung auch die Produktion von dynamischen Komponenten wie Rotorblättern, Getrieben und Rotorköpfen an. Zusätzlich wird das Gebäude Prüfstände und Lagerräume beherbergen.
Damit würden weitere notwendige Voraussetzungen geschaffen, um den Standort Mollis als unternehmensweites Kompetenzzentrum für Produktion, Fertigung, Supply Chain, Ausbildung, Flugerprobung, Auslieferung und Instandhaltung zu etablieren, teilt der Hersteller mit.
Endmontage in Asien und Nordamerika
Die Kopter Group plant, in den kommenden fünf Jahren eine Jahresproduktion von 50 Helikoptern zu erreichen. Dafür benötigt der Hersteller 400 statt der heute beschäftigten 100 Mitarbeiter. Zusätzlich plant Kopter, jährlich rund 150 Module zu produzieren, die in den geplanten Endmontagebetrieben in Nordamerika und Asien zu vollständigen Helikoptern zusammengesetzt werden.
Bei dem von einer Honeywell-Wellenturbine HTS900 angetriebenen SH09 handelt es sich um einen völlig neu entwickelten Helikopter, der mit modernsten Technologien Maßstäbe setzen will. Der SH09 ist für bis zu acht Insassen konzipiert und soll eine große Bandbreite an Aufgaben abdecken, von Sightseeing-Flügen über Arbeits- und Ambulanzflüge bis hin zu Polizeimissionen. Der Helikopter wird mit einem Garmin G3000H-Glascockpit ausgerüstet. Seine Zelle ist komplett aus Faserverbundwerkstoffen gefertigt.
Kopter hat bislang drei Prototypen gebaut, die zusammen 100 Stunden in der Luft waren. Die ersten beiden Hubschrauber, die dem Serienstandard entsprechen (PS4 und PS5), stehen in der Endfertigung und sollen im dritten und vierten Quartal fliegen. Die Zulassung der SH09 strebt Kopter nach wie vor für das Jahr 2020 an.
Bob Fischer
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1 Kommentar
Guten Tag,
wie ist der stand der Dinge vom Helikopter Leonardo/ Marenco SH 09
Besten Dank.