Der europäische Aerospace-Konzern Airbus hat gestern die Monatszahlen für seinen Bereich Verkehrsflugzeuge veröffentlicht. Demnach konnte der Hersteller im Juni dieses Jahres 36 Verkehrsflugzeuge an Kunden ausliefern, das waren zwölf mehr als noch im Mai und 22 mehr als im April dieses Jahres. Unter den ausgelieferten Flugzeugen war auch die erste A321neo (MSN9487) für die Billigfluggesellschaft Viva Aerobus aus Monterrey in Mexiko. Sie hatte ihren neuen Narrowbody am 30. Juni im Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder übernommen.
Mit den Juni-Zahlen stehen nun auch die Auslieferungs- und Bestellzahlen für das gesamte erste Halbjahr fest. Sie sind – bedingt durch die weltweite Covid-19-Pandemie – so niedrig wie seit 16 Jahren nicht mehr. Im ersten Halbjahr 2020 hat Airbus nur 196 Verkehrsflugzeuge ausliefern können (11 A220, 157 A320, 5 A330 und 23 A350 XWB) und ist damit weit entfernt von seinem vor der Krise angestrebten Produktionsziel von rund 880 Flugzeugen in diesem Jahr.
Nur eine einzige Stornierung
Das Auftragsbuch wurde im Juni nur durch eine einzige Stornierung belastet. Das irische Leasingunternehmen Avolon hat eine feste Bestellung für einen Airbus A330-900 im Juni annulliert. Neue Bestellungen gab es aber auch nicht, so dass die Zahl der Bestellungen im ersten Halbjahr bei 298 liegt. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der bestellten Flugzeuge nach den ersten sechs Monaten noch bei 389. Das entspricht einem Rückgang um 23 Prozent. Im vergangenen Jahr hatten sich Produktion und Bestellungen die Waage gehalten. Der derzeitige Auftragsbestand liegt bei 7.584 Flugzeugen, darunter 526 A220, 6.168 Flugzeuge der A320-Familie, 321 A330, 560 A350 XWB sowie neun A380.
Im Juni hatte Airbus bereits angekündigt, aufgrund der Nachfrage seine Verkehrsflugzeugproduktion um bis zu 40 Prozent zu reduzieren und bis zu 15.000 Arbeitsplätze weltweit abzubauen.
Volker K. Thomalla
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