Der europäische Aerospace-Konzern Airbus hat im Mai 2020 mehr Verkehrsflugzeuge ausgeliefert als noch im April 2020, als die Auslieferungen aufgrund der Coronakrise auf ein historisches Tief von nur 14 Exemplaren abstürzten. Im Mai erholten sich die Flugzeugauslieferungen leicht auf 24 Exemplare – sind aber noch weit entfernt von den ursprünglich für dieses Jahr geplanten Produktionszielen.
Derzeit haben die Luftfahrtunternehmen Tausende von Verkehrsflugzeugen weltweit geparkt, die Nachfrage nach Passagierflügen erholt sich nur im Schneckentempo. Deswegen benötigen die Kunden im Moment auch keine Neuflugzeuge. Trotzdem konnte Airbus 20 Narrowbodies der A220- und A320-Familie sowie vier A350 XWB an Kunden übergeben. Im Mai übernahm Air Canada zwei A220-300, und Kunden übernahmen insgesamt 18 Single Aisle Jets der A320-Familie. Darunter war auch der ungarische Low Cost Carrier Wizz Air, der seine erste A320neo in Empfang nahm. Das Unternehmen hatte erst im vergangenen Monat erklärt, dass es an seinem ehrgeizigen Wachstumskurs festhalten und alle bestellten Flugzeug auch abnehmen werde.
e-Delivery hilft Kunden und Airbus
Das im April bei Airbus für Flugzeugauslieferungen eingeführte e-Delivery-Verfahren reduziert die notwendigen physischen Kontakte im Laufe einer Flugzeugübergabe und hilft dem Unternehmen und den Kunden, den Transfer von neuen Flugzeuge zu bewerkstelligen.
Zwar gab es wie zu erwarten, im Mai keine Neubestellungen für Verkehrsflugzeuge, aber es gab auch keine weiteren Stornierungen von bereits ausgesprochenen Bestellungen. Damit summiert sich die Zahl der Neubestellungen für Airbus in diesem Jahr auf 365. Zieht man die 66 ausgesprochenen Stornierungen ab, bleiben für die ersten fünf Monate dieses Jahres 299 Nettobestellungen übrig.
Seit der Gründung hat Airbus 20.407 Bestellungen für Verkehrsflugzeuge in sein Auftragsbuch eintragen können. Von diesen Bestellungen waren bis zum 31. Mai 2020 genau 12.786 Aufträge abgearbeitet, so dass der Auftragsbestand zum 1. Juni 2020 bei 7.621 Flugzeugen lag. Bei einer Produktionsrate von 863 Flugzeugen pro Jahr – wie sie der Hersteller 2019 erreicht hatte – würde dieser Auftragsbestand für fast neun Jahre reichen.
Volker K. Thomalla
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