Seit dem 31. März 2020 hatte sich eine gespenstische Stille rund um den sonst so geschäftigen Flughafen Orly der französischen Hauptstadt Paris breit gemacht. Dort, wo sich sonst 90.000 Passagiere täglich drängelten, um zu ihren Zielen zu fliegen, war aufgrund der Covid-19-Pandemie kein einziger Flugreisender mehr anzutreffen. Dieser Zustand hielt bis heute an.
Mit dem Flug Transavia TO4030 nach Porto wachte der Flughafen Orly (ORY) heute aus seinem Zwangs-Dornröschenschlaf wieder auf. Die Boeing 737-800 der Billigfluggesellschaft wurde von der Flughafen-Feuerwehr auf ihrem Weg zur Startbahn mit einem Wassersalut verabschiedet, bedeutet er doch einen Neustart in Richtung einer neuen Normalität.
70 Flüge von acht Airlines
Der Wiederbeginn ist aber langsamer und schwieriger als von den Airlines und dem Flughafenbetreiber gewünscht. Lediglich 8.000 Passagiere werden heute auf dem Flughafen im Süden der Stadt erwartet, das sind weniger als neun Prozent eines zuvor durchschnittlichen Tages. Umfangreiche Hygienemaßnahmen wie Maskenpflicht und Handdesinfektionen sollen verhindern, dass die Nutzer des Airports das Coronavirus verbreiten. Immerhin soll es 70 Flüge von acht verschiedenen Airlines geben. Neben Transavia sind dies die Air Caraïbes, Air Corsica, Air France, Amelia, Corsair, French Bee und Wizzair. Anfang Juli soll das wochentägliche Flugangebot nach Angaben des Flughafenbetreibers ADP (Aéroports de Paris) auf 173 Flüge steigen, immer abhängig von der Entwicklung der Nachfrage.
Seit Anfang April dieses Jahres wurden die Linienflüge nach Paris ausschließlich über den Flughafen Paris Charles de Gaulle im Norden der Hauptstadt durchgeführt. Der Business Aviation Airport Le Bourget hatte ohne Unterbrechung geöffnet.
Die Prognosen des Flughafenbetreibers sehen keine schnelle Erholung der Passagiernachfrage. Sie rechnen erst 2023 damit, dass das Vorkrisen-Niveau bei den Fluggastzahlen wieder erreicht wird.
Volker K. Thomalla
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