Ausgerechnet jetzt, wo aufgrund des nahen Endes der Übergangsfrist des Brexits ein großer Bedarf an Transportdienstleistungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union (EU) besteht, wurde eine mutierte Variante des SARS-CoV-2-Virus entdeckt, die nach Angaben des britischen Premierministers Boris Johnson „um 70 Prozent ansteckender“ sei als das bisherige Virus. Die Niederlande haben als erstes EU-Mitglied gehandelt und bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag Flüge von Großbritannien in die Niederlande untersagt. Im Laufe des Tages folgte Belgien, das auch den Eisenbahnverkehr einstellte – es gibt eine direkte Eurostar-Verbindung zwischen Brüssel und London. Auch Italien, Spanien und Österreich erwägen eine Abschottung Großbritanniens und ein Verbot des Flugverkehrs aus und in das Land bis voraussichtlich zum 6. Januar 2021.
Einheitliches Vorgehen der EU geplant
Deutschland und Frankreich beraten über mögliche Maßnahmen und wollen eine gemeinsame Vorgehensweise innerhalb der EU abstimmen. Vorgesehen ist, dass der Flugverkehr von und nach Großbritannien – mit Ausnahme von reinen Frachtflügen – schon ab Mitternacht komplett eingestellt wird. Diese Maßnahme soll nach Informationen aus dem Bundesverkehrsministerium zunächst bis zum 6. Januar 2021 gelten. Die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt/Main warnte bereits am heutigen Nachmittag vor Reisen in das Vereinigte Königreich. Sie schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Achtung! Reisen Sie nur nach #Großbritannien, wenn es unbedingt erforderlich ist. Es kann sein, dass der Flugverkehr eingestellt wird. Anlass hierfür ist eine #Mutation des #Corona-Virus!“
Volker K. Thomalla
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