Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian und seine deutsche Kollegin Ursula von der Leyen haben am 4. Oktober in Paris ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, nach dem die Luftstreitkräfte beider Länder gemeinsam Transportflugzeuge vom Typ Lockheed Martin C-130J betreiben werden. Deutschland wird dazu nach Angaben der Verteidigungsministerin „vier bis sechs“ C-130J beschaffen.

Die US Air Force betreibt die größte Flotte von C-130J Super Hercules. Foto: Damien A. Guarnieri/Lockheed Martin
Die französische Beschaffungsbehörde Direction Générale de l’Armement (DGA) hatte bereits im Januar 2016 vier neue C-130J Super Hercules für die Armée de l’Air bestellt. Das erste Flugzeug aus dieser Bestellung soll schon Ende 2017 geliefert werden.
Ab 2021 sollen die französischen und die deutschen Super Hercules auf einer Basis in Frankreich stationiert werden. Welche das sein wird, ist noch nicht entschieden. Die Luftwaffen-C-130 werden von deutschen Piloten geflogen. Durch die gemeinsame Basis erhoffen sich beide Verteidigungsministerien signifikante Einsparungen beim Flugbetrieb und beim Training. Im Gegensatz zu den französischen Luftstreitkräften, die zwei C-130J als reine Transportflugzeuge und zwei in der Version KC-130J Tankflugzeug bestellt haben, plant das deutsche Verteidigungsministerium nur die Beschaffung von Transportern. Eine französisch-deutsche Arbeitsgruppe soll nun die Details ausarbeiten.
Die C-130J Super Hercules ist die neueste Version des robusten Militärtransporters, dessen erste Version 1954 ihren Erstflug absolvierte. Über 2.500 C-130 aller Versionen sind bisher ausgeliefert worden. Für die C-130J liegen dem Hersteller Lockheed Martin bislang über 330 Bestellungen vor. Das Muster steht bei 16 Nationen im Einsatz.
Volker K. Thomalla
