Der Schweizer Flugzeughersteller Pilatus Aircraft aus Stans hat bekannt gegeben, dass er die Auslieferung seiner Geschäftsreiseflugzeuge PC-12 und PC-24 in die Vereinigten Staaten vorübergehend eingestellt habe, da die neuen hohen US-Zölle das Unternehmen in einen „erheblichen Wettbewerbsnachteil“ bringen würden. Der derzeitige US-Präsident hatte für alle Produkte aus der Schweiz Importzölle in Höhe von 39 Prozent verhängt, die seit dem 8. August erhoben werden.
Nordamerika und dort besonders die Vereinigten Staaten ist der wichtigste Markt für Pilatus. Der Hersteller betreibt in Broomfield im US-Bundesstaat Colorado ein eigenes Werk, wo die PC-12 und PC-12 mit ihren Inneneinrichtungen versehen werden. Rund 40 Prozent aller PC-12 und PC-24 gehen an Kunden in den USA. Mit einem Preisaufschlag von 39 Prozent sind die Flugzeuge dort aber nicht mehr wettbewerbsfähig. Pilatus hatte das Geschäftsjahr 2024 noch mit einem sehr guten Ergebnis abschließen können.
Massive zusätzliche Kosten auf dem US-Markt
„Kurzfristig werden die Zölle zu einer vorübergehenden Einstellung der Lieferungen und damit zu einer vorübergehenden Unterbrechung des US-Geschäfts führen”, verlautbarte Pilatus Aircraft. Pilatus erklärte, dass die „massiven zusätzlichen Kosten und die daraus resultierenden Wettbewerbsnachteile“ gegenüber US-amerikanischen und europäischen Wettbewerbern auch zu einer zunehmenden Unsicherheit bei seinen Kunden führten.
Das Unternehmen erklärte, es werde erwägen, PC-12- und PC-24-Flugzeuge auf andere Märkte zu verlagern, während es gleichzeitig seine Bemühungen zum Ausbau der lokalen Produktion beschleunige, darunter ein geplantes weiteres Montagewerk in Sarasota, Florida.
Es erklärte, es tue alles in seiner Macht Stehende, um die Arbeitsplätze seiner 3.000 Mitarbeiter zu sichern, und werde Kurzarbeit oder eine Anpassung der Belegschaft durch natürliche Fluktuation in Betracht ziehen.
Bob Fischer
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