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„Power on“ beim ersten Serienexemplar des Lilium Jets

Beim Flugtaxi-Hersteller Lilium sind Fortschritte zu erkennen, die das Ziel der Zulassung des Lilium Jets im Jahr 2026 erreichbar erscheinen lassen. Trotzdem sind die Aufgaben, die bis dahin noch zu erfüllen sind, alles andere als klein. Lililum will insgesamt sechs Serienflugzeuge in die Nachweisführung für die Zulassung einbinden.

2.10.2024

Lilium hat die System an Bord des ersten Serienexemplares des Lilium Jets Ende September erstmalig angeschaltet. © Lilium

Der Hersteller Lilium N.V. hat die elektrischen Systeme beim ersten Serienexemplar (MSN 1) des elektrisch angetriebenen Flugtaxis Lilium Jet erstmalig eingeschaltet und getestet. „Die erfolgreichen Tests des ersten serienmäßigen Lilium Jets, MSN 1, sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Erstflug und zur Zulassung“, teilte das Unternehmen mit.

Das elektrische System des Lilium Jets arbeitet mit einer Spannung von 900 Volt. Um einzelne Systeme wie die Displays, die Kommunikations- und Navigationsinstrumente und die Flugsteuerung mit Strom zu versorgen, müssen die 900 Volt auf eine niedrigere Spannung heruntertransformiert werden.

Stephen Vellacott, der Technikvorstand (Chief Technology Officer) von Lilium, sagte: „Das Einschalten ist ein wichtiges Qualitätskriterium im Produktionsprozess eines jeden gewerblich genutzten Flugzeugs. Die beiden Lilium Jets, die sich jetzt auf unserer Endmontagelinie befinden, und auch die kommenden werden konforme Flugzeuge sein, die nach den Spezifikationen unseres Konstruktionsbüros, nach dokumentierten Prozessen und in Übereinstimmung mit etablierten Luftfahrtverfahren gebaut werden. Bei der Flugzeugproduktion sind Prozesskontrolle, Wiederholbarkeit, Rückverfolgbarkeit und vor allem Sicherheit von größter Bedeutung. Das Erreichen dieses ersten Meilensteins beim ,Power on’ zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Sechs Lilium Jets in die Zulassung eingebunden

Lilium plant, den Lilium Jet MSN 1 als „Ironbird“ im Rahmen der Zulassung des Musters einzusetzen, da es sich um ein serienkonformes und voll funktionsfähiges Fluggerät handelt. Der Lilium Jet mit der Seriennummer MSN 2 – der sich derzeit ebenfalls in der Endmontage befindet – soll als erster Serien-Lilium-Jet Anfang 2025 mit einem Piloten an Bord abheben. Insgesamt will der Hersteller das Zulassungs- und Nachweisprogramm mit sechs serienkonformen Lilium Jets bestreiten. Die Musterzulassung und die Indienststellung des Lilium Jets strebt der Hersteller für das Jahr 2026 an.

Lilium wurde 2015 gegründet und hatte nach Flugversuchen mit kleineren Proof-of-Concept-Fluggeräten im Mai 2019 einen ersten echten Prototyp seines Lilium Jets zum Fliegen gebracht.

Als Antrieb des vollelektrisch angetriebenen Lilium Jets dienen 30 Elektromotoren von Denso. In die drei Meter lange Kabine passen bis zu sechs Passagiere. Die Kabine bietet aber auch die Möglichkeit, eine Trage sowie Sitze für medizinisches Personal oder Fracht zu zu laden.

Lilium geht davon aus, dass der Lilium Jet eine maximale Geschwindigkeit von 162 Knoten (300 km/h) erreicht und eine maximale Distanz von 300 Kilometern (162 nautische Meilen) nonstop überbrücken kann.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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