Mit Auslieferung der ersten Cockpit- und Kabinensektionen durch den Zulieferer Spirit Aerosystems an die Lockheeed-Martin-Tochter Sikorsky beginnt die Endmontage der zukünftigen schweren Transporthubschrauber der IAF im Sikorsky-Stammwerk in Stratford im US-Bundesstaat Connecticut. Die für Israel bestimmten CH-53K „Pere“ – so die israelische Typbezeichnung – weichen allerdings bei der Ausrüstung von den für das U.S. Marine Corps produzierten CH-53K ab. Israel wird seine Hubschrauber mit Avionik sowie Missions- und EW-Systemen aus heimischer Produktion ausrüsten. Die erste endmontierte CH-53K soll noch in diesem Jahr soweit fertiggestellt sein, dass die folgende Integration der israelischen Systeme erfolgen kann. Die Auslieferung der neuen Transporthubschrauber an die Israeli Air Force ist für den Zeitraum 2028 bis 2030 geplant.
Die CH-53K wird derzeit nur im U.S. Marine Corps eingesetzt. Israel ist neben den USA erst die zweite Nutzernation und gleichzeitig erste Exportnation, die den schweren Transporthubschrauber von Sikorsky zukünftig einsetzen wird.
Zusätzliche Fertigungslinie notwendig
Nach der Endmontage in Baseline-Konfiguration muss jeder Hubschrauber von der Standardkonfiguration des U.S. Marine Corps an die Anforderungen der IAF angepasst werden. Dieser Prozess erfordert eine zusätzliche Fertigungs- oder Integrationline, auf der die notwendigen Änderungen und anschließende Integration der israelischen Navigations-, Kommunikations- und elektronische Kampfführungssysteme vorgenommen werden. Diese Arbeiten wird Sikorsky in den USA durchführen. Einige weitere Systeme sollen jedoch erst nach Ankunft der neuen Hubschrauber in Israel durch Elbit Systems integriert werden.
Die Israeli Air Force wird ab 2026 mindestens zwölf CH-53K King Stallion erhalten. © Israel Defense Force
Im Februar 2021 hatte das israelische Verteidigungsministerium die Absicht bekannt gegeben, die CH-53K zu beschaffen. Ein entsprechender Letter of Offer and Acceptance (LoA) wurde Ende 2021 unterzeichnet und sieht die Lieferung von zunächst zwölf Hubschraubern mit der Option für weitere sechs Hubschrauber inklusive Unterstützungsleistungen im Wert von geschätzten zwei Milliarden US-Dollar vor. Im März dieses Jahres erfolgte dann die Vertragszeichnung über die Integration der israelischen Missionssysteme im Umfang mehrerer hundert Millionen Dollar. Inklusive der Kosten für die israelischen Missionssysteme wird der Stückpreis einer CH-53K „Pere“ mittlerweile auf mehr als 200 Millionen US-Dollar geschätzt.
Fähigkeiten rechtfertigen Kosten
Die CH-53K „Pere“ wird Israels Flotte von CH-53D „Yas’ur“ ersetzen, die mittlerweile auch auf das Ende ihrer Nutzungsdauer zusteuert. Sie bietet ein Dreifaches an Nutzlast, höhere Geschwindigkeit, bessere Überlebensfähigkeit auf dem Gefechtsfeld bei gleichzeitig vereinfachtem Wartungsaufwand. Die CH-53K „Pere“ wird zukünftig für die nächsten Jahrzehnte die Israeli Defence Forces im gesamten Aufgabenspektrum unterstützen. Dazu zählen neben Transport von Personal und Ausrüstung auch Such- und Rettungseinsätze (SAR/CSAR), medizinische Evakuierungen und die Unterstützung der Spezialkräfte.
Carsten Vennemann
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