Sergei I. Sikorsky ist am, 18. September 2025 im Alter von 100 Jahren gestorben. Er war der Sohn von Igor Sikorsky, des Gründers des Hubschrauber-Herstellers Sikorsky Aircraft. Das Unternehmen ist heute seine Tochtergesellschaft von Lockheed Martin. Luftfahrt und besonders Hubschrauber waren von Beginn an Teil seines Lebens, denn sein Vater war einer der wichtigsten Pioniere des Hubschrauberflugs. Bei seinem ersten Flug an Bord eines von seinem Vater konstruierten Flugboots im Alter von 8 Jahren stand für ihn fest: Ich werde mir einen Beruf in der Luftfahrt suchen. Schon als junger Mann meldete sich Sergei für den Dienst bei der US-Küstenwache und erlebte als Mechaniker in der Abteilung für Hubschrauber-Entwicklungen den Zweiten Weltkrieg. Er war dort auch an der Entwicklung der Rettungswinde für Hubschrauber beteiligt, was er später als „einen der wichtigsten Abschnitte meines Lebens“ bezeichnete.
Besondere Beziehung zu Deutschland
Nach seinem Studium in Florenz stieg er 1951in die von seinem Vater gegründete Firma ein und kümmerte sich um Verkäufe und Marketing für internationale Kunden. Er war häufig in Deutschland zu Gast und beherrschte die deutsche Sprache auch sehr gut. So war er auch in führender Position bei der Verkaufskampagne beteiligt, die zur Beschaffung der CH-53 durch die Bundeswehr führte.
41 Jahre lang war er in verschiedenen Positionen bei Sikorsky tätig und zog sich 1992 aus der Firma zurück. Er unterstützte das Unternehmen aber auch in seinem Ruhestand bei verschiedenen Verkaufskampagnen. So sprach er beispielsweise auf der ILA 2018 in Berlin, als Sikorsky sich seinerzeit um die Ausschreibung der Luftwaffe für einen schweren Transporthubschrauber bemühte und die CH-53K King Stallion ins Rennen schickte.
Sergei Sikorsky war stets ein Gentleman, der seinen Gesprächspartnern sehr aufmerksam zuhörte und in Interviews keinen Fragen auswich.
Lockheed Martin benannte den Flugzeughangar im Sikorsky-Werk in Stratford im US-Bundesstaat Connecticut „Sergei I. Sikorsky Flight Center“. Sergei bezeichnete dies als die „größte Ehre“ seines Lebens.
Volker K. Thomalla
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