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Rolls-Royce Deutschland und ITP Aero wollen Wingman-Antrieb entwickeln

Die von Airbus vorgestellte Wingman-Begleitdrohne soll, wenn möglich auch einen Antrieb aus europäischer Produktion erhalten. ITP Aero und Rolls-Royce loten derzeit aus, wie sie kooperieren können, um das Wingman-Triebwerk zu entwickeln und zu produzieren.

13.06.2024

Das Triebwerk für die Wingman-Begleitdrohne soll auf Technologien des Advance2-Technologie-Demonstrators von Rolls-Royce zurückgreifen. © Rolls-Royce Deutschland

Auf der ILA (5. – 9. Juni 2024) in Berlin hat Airbus Defence and Space das Konzept einer Begleitdrohne mit dem Namen „Wingman“ vorgestellt und ein 1:1-Modell des vorgeschlagenen Fluggeräts präsentiert. Rolls-Royce Deutschland und der spanische Triebwerkshersteller ITP Aero haben in Berlin eine Grundsatzvereinbarung (Memorandum of Understanding – MoU) unterzeichnet, um eine mögliche Partnerschaft bei der Entwicklung, Produktion und der Instandhaltung eines Triebwerks für Wingman zu evaluieren.

Airbus will die Begleitdrohne Wingman bauen, die beispielsweise im Verbund mit dem Eurofighter fliegen soll. © V. K. Thomalla

Das Wingman-Triebwerk sei eine europäische Lösung, teilten die beiden Unternehmen mit, die in der Lage sei, die Anforderungen an die Entwicklungs- und Produktkosten für verschiedene große, ferngesteuerte Plattformen zu erfüllen. Das Triebwerkskonzept baue auf dem Advance2-Kerntreibwerks-Demonstrator auf – der leistungsstärksten und effizientesten Kerntriebwerkstechnologie ihrer Klasse. Das Advance2-Kerntriebwerk bilde das Rückgrat der Pearl-Business-Jet-Triebwerksfamilie und habe seine weltweite Wettbewerbsfähigkeit bereits unter Beweis gestellt . Es wurde für den Antrieb von fünf Flugzeugtypen verschiedener Hersteller ausgewählt.

Zivile Technologie für militärische Anwendungen

René Bernstein, Vice President Defence bei Rolls-Royce Deutschland, erklärte: „Wir freuen uns, unser Wingman-Triebwerkskonzept vorzustellen, in das wir in den letzten Jahren investiert haben, um sicherzustellen, dass die Kunden- und Betriebsanforderungen für zukünftige große Plattformen erfüllt werden können. Wir bei Rolls-Royce Deutschland sind weiterhin bestrebt, innovative Spitzentechnologie zu entwickeln, um Vertrauen in die nationalen Fähigkeiten zu schaffen. Wir sind stolz auf unseren Ansatz, bewährte zivile Technologie für militärische Programme zu nutzen.“

Alfredo Alonso, der Leiter Export & New Business Defence bei ITP Aero, sagte: „Wir freuen uns, unsere langjährige Zusammenarbeit mit Rolls Royce Deutschland bei der Konstruktion, Entwicklung, Herstellung und Unterstützung eines Wingman-Triebwerks fortzusetzen, das sich durch einen hohen Grad an Konstruktionsreife und wettbewerbsfähige Betriebs- und Wartungskosten auszeichnet. Dieses Projekt stellt eine einzigartige Gelegenheit dar, eine echte europäische Antriebslösung auf dem neuesten Stand der Technik für große, Plattformen zu entwickeln, die den Betrieb bestehender und künftiger Systeme in umkämpften Umgebungen unterstützen soll. Ich bin überzeugt, dass unsere Spitzentechnologien und -fähigkeiten dem Antriebssystem dieses Triebwerks erheblich zugute kommen werden, indem sie die Betriebs- und Wartungskosten senken und die Entwicklungszeit verkürzen werden.“

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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