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Deutschland nimmt die Erhöhung der Luftverkehrssteuer zurück

Die lauten Klagen der Luftverkehrswirtschaft über zu hohe Standortkosten in Deutschland haben bei der Regierung Wirkung gezeigt. Der Koalitionsausschuss hat in der vergangenen Woche beschlossen, die Erhöhung der Luftverkehrssteuer aus dem vergangenen Jahr wieder zurückzunehmen.

17.11.2025

Die Luftverkehrssteuer in Deutschland wird von der Luftverkehrswirtschaft als Wachstumsbremse angesehen. © V. K. Thomalla

In die Klagen über die Luftverkehrssteuer in Deutschland hatten fast alle Branchenbeteiligten eingestimmt. Airlines, Airports und Reiseverbände verurteilten die Erhöhung der Luftverkehrssteuer als wachstumshemmend, wettbewerbsverzerrend und schädlich für den Standort Deutschland.

In seiner Sitzung am 13. November 2025 hat der Koalitionsausschuss beschlossen, dass die Luftverkehrssteuer in Deutschland zum 1. Juli 2026 wieder auf das Niveau vor dem Mai 2024 gesenkt werden soll. Außerdem soll es 2026 keinen weiteren Anstieg bei den Flugsicherungskosten geben. Stattdessen sollen die Flugsicherungskosten bis 2029 um deutlich mehr als zehn Prozent gesenkt werden. Außerdem sollen die Kosten für die Lufsicherheitskontrollen an den Flughäfen reduziert werden. Ebenfalls einigten sich die Koalitionäre auf eine schnellstmögliche Streichung der nationalen „Power-to-Liquid“-Quote sowie eine Umstellung der Einfuhrsteuer auf das Verrechnungsmodell zum Ausgleich von Wettbewerbsnachteilen deutscher Flughäfen gegenüber den europäischen Nachbarn.

Verbände begrüßen die Entscheidung

Der nationale Airline-Lobbyverband BARIG (Board of Airline Representatives in Germany) begrüßte die Ankündigung der Regierung. Der BARIG Chairman Michael Hopper sagte: „Ein Anfang ist gemacht. Die Bundesregierung erkennt die Bedeutung des Luftverkehrs in Deutschland an und setzt mit den verschiedenen Maßnahmen ein erstes wichtiges Signal für die Industrie. Damit kommt die Regierung ihrem Versprechen aus dem Koalitionsvertrag nach, den Luftverkehr bei den hohen staatlich verursachten Gebühren zu entlasten. Die Entlastung von rund 400 Millionen Euro ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch um den negativen Trend zu stoppen und den Luftverkehr sowie die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen, braucht es mehr.“

Auch der Flughafen-Verband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen) äußerte sich. ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Bei­sel sagte: „Erst­mals seit Jah­ren wird der Teu­fels­kreis aus ste­tig stei­gen­den Steu­ern, Gebüh­ren und regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen durch­bro­chen. Mit der Rück­nahme der letz­ten Luft­ver­kehr­steu­er­er­hö­hung zum 1. Juli 2026 sowie einem umfas­sen­den Maß­nah­men­pa­ket wer­den die im inter­na­tio­na­len Ver­gleich viel zu hohen Stand­ort­kos­ten von über 4 Mil­li­ar­den Euro zumin­dest teil­weise begrenzt.

Die Flug­hä­fen ver­bin­den damit die Hoff­nung, dass die Ver­la­ge­rung von Flug­zeu­gen und die Auf­gabe von Stre­cken end­lich zum Still­stand kom­men. Die beschlos­sene Ent­las­tung ist ein ers­ter, rich­ti­ger Schritt. Fol­gen wei­tere Maß­nah­men, kann dies den Beginn einer ech­ten Trend­wende mar­kie­ren und dem Luft­ver­kehrs­stand­ort Deutsch­land seine Wett­be­werbs­fä­hig­keit zurück­ge­ben.“

Volker K. Thomalla

 

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