Eine leistungsfähige Internet-Verbindung gehört heute zum Alltag, egal, wo man sich gerade befindet. Im Auto, in der U-Bahn und selbst im Flugzeug ist es normal, online zu sein. In Regionalflugzeugen war es bislang aber eher die Ausnahme, über den Wolken surfen zu können, denn der Aufwand für die Installation eines Satelliten-Kommunikationssystems war hoch und schien wenig rentabel für die Flugzeugbetreiber.
Nun hat die Agentur für Flugsicherheit der Europäischen Union (EASA) die Installation des Starlink-Satelliten-Kommunikationssystems in ATR 72-500 und -600 zugelassen. Dazu hatte der französisch-italienische Hersteller in den vergangenen Monaten mehrere Testflüge mit dem eigenen ATR 72-600-Prototyp erfolgreich absolviert.
Testflüge mit dem ATR 72-Prototyp
Mit den für den Einbau des Starlink Aeroterminals und der Antenne notwendigen Ingenieursleistungen hatte ATR das Unternehmen PMV Engineering beauftragt. Daniel Cuchet, Senior Vice-President Engineering bei ATR, sagte zur Erteilung der Ergänzenden Musterzulassung (STC) durch die EASA: „Mit Starlink beginnt für ATR eine neue Ära, die ein unvergleichliches Maß an Komfort und Passagiererlebnis auf dem Regionalmarkt bietet. Dieser Erfolg zeigt unser Engagement, der Zeit immer einen Schritt voraus zu sein, auf die neuesten Reisetrends im Einklang mit den Erwartungen unserer Kunden zu reagieren und mit branchenführenden Partnern zusammenzuarbeiten, die unsere Vision von Exzellenz und Innovation teilen, um die Art und Weise, wie Menschen Flugreisen erleben, zu verändern.“
ATR sieht die Starlink-Internetverbindung aber nicht nur als Komfortfaktor für die Passagiere. Dank der großen Bandbreite des Systems können auch die Crews aktuelle Informationen wie beispielsweise Wetter in Echtzeit über das System empfangen.
Als Erstkunden für den Einbau des Systems hat ATR bereits die Air New Zealand gewinnen können, die derzeit 30 ATR 72-600 betreibt. Ihr Chief Digital Officer, Nikhil Ravishankar, sagte: „Mit der weltweit größten Satellitenkonstellation war es für uns eine Selbstverständlichkeit, die Konnektivität in unseren Flugzeugen mit Starlink zu erkunden. Wir wissen, dass die Aufrechterhaltung einer nahtlosen Internetverbindung das Reiseerlebnis für unsere Kunden verändern wird, ganz gleich, ob sie beruflich oder privat unterwegs sind. Wir können es kaum erwarten, Konnektivität auf unsere Inlandsflüge zu bringen. Die Zusammenarbeit mit ATR und dem PMV-Engineering-Team war fantastisch, und ihr Fachwissen hat entscheidend dazu beigetragen, diese Vision zu verwirklichen.“
Volker K. Thomalla
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