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KLM setzt erstmalig einen Taxibot auf einem Linienflug ein

Ein aus dem Cockpit einer Boeing 737 der KLM heraus gesteuerter Roboter-Schlepper (Taxibot) hat heute erstmalig einen Linienflug der Airline mit Passagieren an Bord vom Gate zum Rollhalt an der Startbahn geschleppt.

10.12.2024

Am 10. Dezember 2024 zog erstmalig ein Taxibot am Flughafen Amsterdam-Schiphol eine Boeing 737 der KLM mit Passagieren an Bord vom Gate zum Rollhalt an der Polderbaan. © KLM Royal Dutch Airlines

Der Flug KL1005 vom Flughafen Amsterdam-Schiphol nach London-Heathrow am heutigen Morgen hat Geschichte geschrieben. Erstmalig hat die Fluggesellschaft KLM Royal Dutch Airlines bei einem normalen Linienflug einen so genannten Taxibot eingesetzt. Das ist ein ferngesteuertes Schleppfahrzeug, das vom Piloten aus dem Cockpit heraus gesteuert wird. Zwar sitzt in dem Taxibot noch ein Mensch, aber dessen Aufgabe beschränkt sich künftig auf das An- und Abkoppeln der Schleppstange an das Flugzeug.

In dem Taxibot-Flugzeugschlepper sitzt noch ein Mensch, dessen Aufgabe beschränkt sich aber auf das An- und Abkoppeln des Flugzeugs. © KLM Royal Dutch Airlines

Der Vorteil des Einsatzes des Taxibots liegt darin, dass die Triebwerke des Flugzeugs erst am Rollhalt gestartet werden müssen. Derzeit wird der Schlepper noch von einem Dieselmotor angetrieben, künftig sollen aber elektrisch angetriebene Taxibots zum Einsatz kommen.

Der Taxibot wurde heute an die am Gate stehende Boeing 737-800 mit dem Kennzeichen PH-BCL angekoppelt und dann – vom Piloten gesteuert – zum Rollhalt der Polderbaan im Westen des Flughafens geschleppt. Die Rollzeit betrug insgesamt 20 Minuten.

Das Projekt Taxibot ist eine Gemeinschaftsinitiative

Die Einführung von Taxibots am Flughafen Amsterdam ist eine Gemeinschaftsinitiative von KLM und dem Flughafenbetreiber Royal Schiphol Group sowie den Unternehmen LVNL, Swissport, Menzies, VIGGO, dnata, KLM Ground Services und den Airlines easyJet, Transavia und TUI.

Mittelfristig versprechen sich die Partner eine Verbesserung der Luftqualität rund um den Flughafen, eine Reduzierung des Treibstoffverbrauchs und Einsparungen bei den Maintenance-Aufwendungen durch die geringere Laufzeit der Triebwerke. Die Einführung dieser Technologie erfolgt stufenweise. Zuerst konzentrieren sich die Projektpartner auf die Boeing 737, dann den Airbus A321neo und anschließend die Embraer E-Jets. Die Handlingfirmen müssen in die Beschaffung einer entsprechenden Zahl von Taxibots investieren, während die Flughafengesellschaft die Ladeinfrastruktur für elektrische Taxibots aufbauen muss. Die Airlines müssen schließlich ihr Cockpitpersonal in der Bedienung des Roboter-Schleppers ausbilden.

Volker K. Thomalla

 

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