Die isländische Billigfluggesellschaft PLAY hat es nicht geschafft. Sie hat gestern alle Flüge annulliert und den Flugbetrieb eingestellt. Auf ihrer Website teilte sie mit: „Wir raten Ihnen freundlich, Flüge mit anderen Fluggesellschaften zu prüfen. Einige Airlines könnten „Rettungstarife“ anbieten angesichts der Umstände.“
Der 2019 von Managern der pleite gegangenen Billigfluggesellschaft WOW gegründete Low Cost Carrier stand von Beginn an unter keinem guten Stern, brach doch schon kurz nach der Aufnahme des Flugbetriebs die globale Pandemie aus, die den Luftverkehr weltweit zum Erliegen brachte.
PLAY hat nur Verluste eingeflogen
Die Airline erreichte nie die Gewinngrenze. Im ersten Quartal 2025 hatte sie einen Verlust von rund 25 Millionen Euro eingeflogen. Das Management wollte PLAY retten, indem sie die Flüge nach Nordamerika einstellte und das Unternehmen aus Island nach Malta verlegen wollte. Zuletzt verfügte die Airline über zehn Single Aisle Jets (sechs A320neo und vier A321neo). Diese sollten – so die Planungen im Juni dieses Jahres – zum Teil im Rahmen von Wet-Lease-Verträgen an andere Airlines vermietet werden. Mit vier A320neo sollten noch Flüge zu Warmwasserzielen angeboten werden. Diese Pläne sind nun obsolet.
Katastrophale Kundenbewertungen
Doch PLAY Airlines hatte – wie die Vorgängerin WOW auch – nicht nur ein Ertragsproblem, sondern vor allem ein Problem damit, die Kunden wie Kunden zu behandeln. Viele Passagiere wurden durch Flugannullierungen, nicht zu erreichenden Kundendienst, Abbuchungen von Kreditkarten ohne Bestätigung und eine grundsätzlich schlechte Informationspolitik enttäuscht.
Volker K. Thomalla
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