Airbus Defence and Space hatte im November des vergangenen Jahres in seinem Werk in Getafe in Spanien mit der Endmontage der ersten beiden Prototypen der SIRTAP-Drohne begonnen. SIRTAP ist ein Akronym und steht für: Sistema RPAS Táctico de Altas Prestaciones (auf deutsch: hochleistungsfähiges, taktisches, ferngesteuertes Luftfahrtsystem). Auf der Paris Air Show (16. – 22. Juni 2025) hat der europäische Aerospace-Konzern nun berichtet, dass die Endmontage des ersten Prototyps abgeschlossen ist und dass man in Kürze mit den Bodentests beginnen werde.
Die Bodentests dienen der Vorbereitung des Erstflugs, den Airbus Defence vor Ende dieses Jahres anstrebt. Die Flugversuche werden in Huelva im Südwesten des Landes beim Unmanned Systems Test Centre des spanischen nationalen Instituts für Aerospace Technology (INTA) erfolgen. Die spanischen Luftstreitkräfte sind der Erstkunde für das Aufklärungs- und Überwachungssystem. Das Land will insgesamt neun SIRTAP-Systeme beschaffen, wobei jedes System aus einer Bodenstation und drei Drohnen besteht. SIRTAP soll später auch in das FCAS-System (Future Combat Air System) eingebunden werden, das von Deutschland, Frankreich und Spanien entwickelt wird.
Entwicklungen zeitnah vorantreiben
Jean-Brice Dumont, der Leiter des Geschäftsbereichs Air Power bei Airbus Defence and Space, sagte bei einem Pressebriefing in Le Bourget: „Dieser neue technische Meilenstein bei SIRTAP zeigt die Flexibilität von Airbus, gemeinsam mit unseren Partnern aus der Luft- und Raumfahrtindustrie technologische Innovationen zeitnah und im Einklang mit unserer Vision voranzutreiben. SIRTAP wurde in Spanien entwickelt und hergestellt und wird die nationale Souveränität stärken und weltweit Maßstäbe im Bereich taktischer unbemannter Flugsysteme setzen. Es ist ein weiterer wichtiger Baustein in unserem Bestreben, ein europäisches Ökosystem in der Verteidigungsluftfahrt zu schaffen.“
Airbus betont, dass es sich bei SIRTAP um ein ITAR-freies (International Traffic in Arms Regulations) Fluggerät handele. Das bedeutet, dass bei der Drohne keine US-amerikanischen Teile oder Systeme verwendet werden, die eine Freigabe von Exporten durch die US-Regierung erforderlich machen.
Volker K. Thomalla
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