Homepage » Militär » Embraer bietet die A-29 Super Tucano als Drohnenabwehr-Plattform an

Embraer bietet die A-29 Super Tucano als Drohnenabwehr-Plattform an

Drohnen sind eine akute Bedrohung für die Sicherheit von Streitkräften und der Zivilbevölkerung. Embraer hat die einmotorige A-29 Super Tucano für die Abwehr von unbemannten Luftfahrzeugen optimiert und bietet das Muster als kostengünstige Lösung gegen diese Bedrohung an.

13.11.2025

Embraer bietet die A-29 Super Tucano mit einer Ausrüstung an, die für die Abwehr von Drohnen optimiert ist. © Embraer

Die aktuellen Konflikte zeigen die Bedeutung unbemannter Luftfahrzeuge über Gefechtsfeldern, sei als als Aufklärungsmittel, als bewaffnete Fluggeräte oder als Kamikazedrohnen. Sie stellen auf jeden Fall eine Bedrohung der eigenen Sicherheit dar. Der brasilianische Aerospace-Konzern Embraer hat nun die Fähigkeiten seines einmotorigen Turboprop-Flugzeugs A-29 Super Tucano erweitert. Bislang wurde das Muster für die Fortgeschrittenen-Ausbildung, für leichte Erdkampfeinsätze und für Aufklärungsmissionen genutzt.

Nun bietet Embraer die A-29 auch als fliegende Drohnenabwehr-Plattform an. Die neuen Fähigkeiten sind nachrüstbar, so dass auch bestehende A-29-Nutzer ihre Flugzeuge künftig für diese Aufgaben einsetzen können. Dank einer entsprechend leistungsfähigen Datenverbindung können die A-29 Zielkoordinaten von anfliegenden Drohnen empfangen und diese dann mit ihren bordeigenen Video- und Infrarotkameras verfolgen. Zur Bekämpfung der unbemannten Luftfahrzeuge verfügt die A-29 über verschiedene Waffen wie lasergesteuerte Raketen und Maschinengewehre. Als Turboprop-Flugzeug ist ihr Geschwindigkeitsbereich ideal an die Bekämpfung von Drohnen angepasst.

Anpassung an neue Herausforderungen

Bosco da Costa Junior, der Präsident und CEO (Hauptgeschäftsführer) von Embraer Defense & Security, sagte bei der Vorstellung der neuen Fähigkeiten der A-29: „Wir bauen die Fähigkeiten der A-29 weiter aus, um den neuesten Herausforderungen gerecht zu werden, denen viele Nationen weltweit gegenüberstehen. Die anhaltenden Herausforderungen der modernen Kriegsführung und die jüngsten Konflikte weltweit haben gezeigt, dass dringend Lösungen für den Kampf gegen Drohnen benötigt werden. Die A-29 ist das ideale Werkzeug, um UAS effektiv und kostengünstig zu bekämpfen, und ergänzt damit die bereits umfangreichen Einsatzmöglichkeiten des Flugzeugs, zu denen unter anderem Luftnahunterstützung, bewaffnete Aufklärung und Fortgeschrittenentraining gehören.“

Embraer hat bislang über 290 A-29 Super Tucano ausgeliefert. Das Flugzeugmuster steht bereits bei 22 Streitkräften weltweit im Einsatz, darunter Brasilien, Nigeria, Portugal, Paraguay, Chile, Kolumbien, Dominikanische Republik, Philippinen und Libanon. Auch Afghanistan hatte bis zur Machtübernahme durch die Taliban das Muster genutzt. Die weltweite A-29-Flotte hat bislang mehr als 600.000 Flugstunden gesammelt.

Volker K. Thomalla

 

Keine News mehr verpassen: Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Folgen Sie uns auf Bluesky

Liken Sie uns auf Facebook

 

Schon gelesen?

Die ersten A-29N sind in Portugal eingetroffen

Panama wird die A-29 Super Tucano beschaffen

USAF Test Pilot School übernimmt A-29 Super Tucano

Über Volker K. Thomalla

zum Aerobuzz.de
Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.