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Die European Business Aviation Association (EBAA) ist im Umbruch

Der EBAA-Generalsekretär ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten, der Chief Operating Officer (COO) verlässt den Verband zum Ende des Jahres. Die EBAA durchlebt derzeit stürmische Zeiten. Die für heute angekündigte Entscheidung über die Zukunft der EBACE wurde verschoben.

30.06.2025

Die EBAA muss ihr Veranstaltungs-Flaggschiff, die EBACE, wieder auf Kurs bringen. © EBAA

Der europäische Verband der Geschäftsluftfahrt EBAA (European Business Aviation Association) hat angekündigt, dass man eine umfassende organisatorische Reforminitiative gestartet habe, um die Effektivität und den Wert des Verbandes für seine Mitglieder zu steigern. Der bisherige Generalsekretär Holger Krahmer, der erst im Oktober 2023 zur EBAA gestoßen war, trat mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurück.

Als Managing Director hat die EBAA übergangsweise Stefan Benz ernannt, der den Verband durch die Zeit des Umbruchs führen soll. Benz ist selbstständiger Berater, hat aber in leitenden Positionen bei der Luxaviation Group, bei Jet Aviation und bei RUAG Aerospace gearbeitet, kennt also die Industrie sehr genau.

Robert Baltus, der Chief Operating Officer (COO) der EBAA hatte bereits kürzlich seinen Rücktritt zum Ende dieses Jahres verkündet. Jürgen Wiese, der Vorsitzende des EBAA-Verwaltungsrats, sagte: „Wir danken Holger für seinen Beitrag. Wir danken auch Robert für seine langjährige Tätigkeit und sein anhaltendes Engagement während der Übergangsphase. Der Verband verfügt weiterhin über ein hervorragendes Team. Mit der Ernennung von Stefan werden wir das nächste Kapitel unserer Reise in Angriff nehmen. Dies wird zügig und mit der vollen Unterstützung des Verwaltungsrats geschehen.“

Klare Prioritäten-Vorgabe für den Neuen

Benz wurden vier Prioritäten bei seiner Arbeit in das Aufgabenbuch geschrieben. Er soll in Zusammenarbeit mit den nationalen Geschäftsluftfahrt-Verbänden einen stärkeren Verband aufstellen, der stärker auf die Herausforderungen seiner Mitglieder eingeht, den Wert der EBAA für die Mitglieder stärken, eine neue Mitglieder-Gebührenordnung im Januar 2026 vorstellen und sicherstellen, dass die EBACE auch künftig Europas führendes Business-Aviation-Event bleibt.

Die EBACE ist derzeit das größte Sorgenkind der EBAA. Eigentlich sollte heute bekanntgegeben werden, wie die Messe, die bislang in Genf stattgefunden hat, künftig aussehen wird und wo sie stattfinden soll. Aber die Entscheidung wurde nun aufgrund des Managementwechsels um einen Monat verschoben. Die EBACE war in der Vergangenheit immer eine wichtige Einnahmequelle, mit der die EBAA ihre Aktivitäten finanziert hat. In diesem Jahr war die Messe jedoch nur ein Schatten ihrer selbst. Es gab kein Static Display, die Zahl der Aussteller war so niedrig wie in den letzten 15 Jahren nicht mehr und die wichtigen Flugzeughersteller hatten auf eine Teilnahme verzichtet. Wenn es nicht gelingt, die EBACE wieder auf Kurs zu bringen, fehlen dem Verband hohe Umsätze. Ohne die Einnahmen der EBACE wird die EBAA um weitere Einschnitte, auch beim Personal, nicht herumkommen.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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