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Otto Aviation baut den effizientesten Business Jet der Welt

Das (noch) in Kalifornien beheimatete Unternehmen Otto Aviation hat auf der Paris Air Show (16. - 22. Juni 2025) seinen neuen Business Jet Phantom 3500 vorgestellt und Zulieferer und Partner benannt.

22.06.2025

2027 soll die Phantom 3500 fliegen und im Jahr 2030 zugelassen werden. © Otto Aviation

Otto Aviation aus Yorba Linda im US-Bundesstaat Kalifornien hatte vor fünf Jahren mit einem Flugzeug für Aufsehen gesorgt. Das einmotorige Kolbenmotor-Flugzeug Celera 500L fiel durch seine unkonventionelle Formgebung des Rumpfes und seine Tragflächen mit hoher Streckung auf. Otto Aviation hatte das Flugzeug seinerzeit unter großer Geheimhaltung entwickelt und getestet. Dank der auf optimale Aerodynamik ausgelegten Formgebung des Flugzeugs erreicht die Celera 500L überragende Leistungswerte.

Otto Aviation Phantom 3500

Auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget hat Otto Aviation nun mit dem zweistrahligen Business Jet Phantom 3500 ein Flugzeugmuster vorgestellt, das auch in Serie gefertigt werden soll. Otto Aviation geht bei seinem Jet neue Wege und will den Maßstab für Effizienz und Nachhaltigkeit deutlich nach oben verschieben.

Bereits 2027 soll ein Prototyp der Phantom 3500 fliegen, die Zulassung und die Indienststellung des ersten Kundenflugzeugs strebt das Unternehmen für das Jahr 2030 an. Otto Aviation kündigte in Paris an, dass das Unternehmen Kalifornien verlassen und nach Jacksonville in Florida ziehen werde. Dort wird es für den Aufbau eines Werkes rund 430 Millionen US-Dollar investieren. Die Flughafengesellschaft von Jacksonville und die Stadt Jacksonville selbst unterstützen den Umzug des Unternehmen mit einem Incentive Package in Höhe von 34,9 Millionen US-Dollar beziehungsweise mit Steuererleichterungen in Höhe von 20 Millionen US-Dollar. Der Umzug soll schnell erfolgen, zunächst wird Otto Aviation einen bestehenden Hangar mieten, um am Cecil Airport in Jacksonville die Arbeit aufnehmen zu können, um dann in das noch zu errichtende Werk am Flugplatz umzuziehen.

Die für maximal neun Passagiere ausgelegte Phantom 3500 wird nicht nur von außen unkoventionell aussehen, sie wird auch in Bezug auf die Kabine disruptiv sein, denn die Phantom 3500 wird keine Kabinenfenster aufweisen. Trotzdem können die Passagiere in der Kabine den Blick nach außen genießen. Otto Aviation wird die seitlichen Kabinenwände und die Kabinendecke mit ultrahochauflösenden SuperNatural-Displays bestücken, die sich über die gesamte Länge der Kabine ziehen und die Bilder der Außenkameras zeigen. Dadurch, dass Otto Aviation auf Kabinenfenster verzichtet, kann das Flugzeug aerodynamisch optimal gebaut werden.

SuperNatural-Displays in der Kabine

In Paris sagte Paul Touw, der Hauptgeschäftsführer (CEO) von Otto Aviation: „Die Phantom 3500 ist das Ergebnis unermüdlicher Innovation und mutigen Denkens. Indem wir die CO2-Neutralität 20 Jahre vor dem Ziel 2050 erreichen, erfüllen wir nicht nur die Erwartungen – Otto definiert neu, was in der Luftfahrt möglich ist. Es ist ein transformativer Schritt in Richtung einer Zukunft, in der Spitzentechnologie und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen.“

Angetrieben von zwei FJ44-4 QPM von Williams International soll die Phantom 3500 bis zu 60 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als heutige, vergleichbare Jets. Wenn die Nutzer dann auch noch SAF tanken, sinken die CO2-Emissionen im Vergleich zu heutigen Business Jets um sagenhafte 90 Prozent.

Mit dem Bau des ersten Prototyps wird Otto Aviation schon 2026 beginnen. In Paris gab das Unternehmen bekannt, dass der erste Phantom-3500-Prototyp mit dem Avionikpaket Garmin G700 TXi ausgerüstet werde. Es biete dank seiner Konfigurierbarkeit, seiner Datenübertragungsfähigkeit und der Leichten Integration in die Avionik der Phantom 3500 genau die Eigenschaften, die man für die Flugerprobung benötige.

Daten Phantom 3500

Antrieb 2 x FJ44-4 QPM Turbofan
Länge 17,75 m
Spannweite 19,50 m
Höhe 5,35 m
Kabinenhöhe 1,95 m
Kabinenbreite 2,28 m
Kabinenlänge 7,01 m
Kabinenvolumen 22,65 m3
Leermasse 5.307 kg
Startmasse 8.618 kg
Passagiere 9
max. Geschwindigkeit 520+ kts
NBAA Reichweite (4 Pax) 3.200 nm
max Reichweite 3.500 nm
Reiseflughöhe 51.000 ft
Landestrecke unter 3.500 ft

Volker K. Thomalla

 

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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