Nordamerika ist der mit Abstand größte Markt für Geschäftsreiseflugzeuge – und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben. Nach der in diesem Monat veröffentlichten Marktstudie „Global Business Aviation Outlook“ von Honeywell Aerospace, werden rund 66 Prozent aller neuen Geschäftsreisejets in den nächsten zehn Jahren zu Kunden in den USA geliefert. Auch bei den Turboprop-Flugzeugen haben die Vereinigten Staaten eine ähnlich dominante Stellung. Der Schweizer Hersteller Pilatus Aircraft nimmt mit seiner Turboprop-Single PC-12 eine herausragende Stellung ein und unterstreicht dies auch mit seinem Werk in Broomfield im US-Bundesstaat Colorado. Die überwiegende Mehrheit der bislang über 2.000 ausgelieferten PC-12 fliegen in den USA. Von den 101 im Jahr 2023 an Kunden ausgelieferten PC-12 sind allein 48 Exemplare in die USA gegangen.
Pilatus PC-12
Nach jetzt veröffentlichten Daten des Datenanalyse-Unternehmens WingX Advance haben die PC-12 im Zeitraum zwischen August 2023 und Juli 2024 in den USA 316.328 Starts absolviert. Mit dieser Zahl ist der PC-12 das meistgeflogene Geschäftsreiseflugzeug in den USA in diesem Zeitraum.
Die aktuelle Version des PC-12 ist der PC-12 NGX, den das Unternehmen im Oktober 2019 offiziell gelauncht hat, und der für eine anhaltend hohe Nachfrage sorgt. Äußerlich unterscheidet sich der PC-12 NGX vor allem durch seine rechteckigen und zehn Prozent größeren Fenster von seinem Vorgänger, der noch über runde Fenster verfügte. Das Herzstück des PC-12 NGX ist aber das neue PT6E-67XP-Turboprop-Triebwerk von Pratt & Whitney Canada. Es verfügt über ein elektronisches Propeller- und Motorsteuerungssystem – eine Weltneuheit in diesem Marktsegment. Der neue „Propeller Low Speed“-Modus führt zusätzlich zu einer deutlichen Reduzierung des Geräuschniveaus in der Kabine, was wiederum zu mehr Passagierkomfort führt. Das neue Turboprop-Triebwerk erhöht die maximale Reisegeschwindigkeit des PC-12 NGX auf 290 Knoten TAS (537 km/h).
Die PT6E-67XP sowie der Propeller der neusten PC-12-Version steuert ein digitales, integriertes Zweikanal-Propeller- und Triebwerkssteuerungsystem, das das Triebwerk innerhalb der Limits hält. Das System überwacht kontinuierlich 100 Triebwerksparameter und speichert sie. Nach der Landung übermittelt das System die Daten automatisch drahtlos, damit mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden können. Die TBO des Triebwerks liegt bei 5.000 Betriebsstunden und damit 1.000 Stunden höher als beim Vorgänger.
Bob Fischer
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