Der polnische Flugzeughersteller Draco Aircraft arbeitet mit Hochdruck daran, die mit einem Turboprop-Triebwerk ausgestattete Wilga wieder aufleben zu lassen. Johannes von Thadden, ehemaliger CEO (Hauptgeschäftsführer) von Airbus Polen und Vorstandsvorsitzender von Draco Aircraft, bestätigte, dass er nun die von Airbus Polen abgetretenen Rechte besitzt. Mehrere Ingenieure, die an der Wilga gearbeitet hatten, wurden eingestellt, darunter auch Tomasz Wolf, der Chefingenieur der Wilga 2000.
Der CEO von Draco Aircraft erklärt, dass er derzeit damit beschäftigt ist, Partnerschaften mit zukünftigen Zulieferern aufzubauen. Der Hersteller MT-Propeller aus Straubing wird einen Quiet Fan Jet Fünfblatt-Propeller liefern. Zuliefer-Verträge mit Pratt & Whitney Canada und Garmin Aviation sollen in Kürze folgen.
„Wir planen den Bau von zwei Prototypen für die EASA- und FAA-Zulassungstests“, erklärt von Thadden, der sich auch um die Beschaffung von Kapital bemüht. „Wir brauchen in den nächsten Jahren 10 Millionen Euro an Investitionen: 2,3 Millionen bis zum Sommer 2025 und 2,0 Millionen im Jahr 2026, um wichtige Schritte zu finanzieren, insbesondere im Bereich der Konstruktion. Die restlichen 5,7 Millionen im Jahr 2027 werden zum Beispiel für den Bau der Prototypen benötigt.“
„Im Jahr 2028 werden wir eine zivile Version auf den Markt bringen, gefolgt von einer Version für öffentliche Dienste wie Grenzschutz oder Katastrophenhilfe sowie einer militärischen Version für die Aufklärung, schnelle Interventionen und Rettungsmissionen. Wir planen auch eine elektrische Version ,Green Draco’, sobald die Elektromotoren unsere Anforderungen erfüllen“, so der CEO von Draco Aircraft.
Erste Kunden haben sich schon gemeldet
Nach Angaben des CEO von Draco Aircraft haben sich bereits mehrere potenzielle Kunden gemeldet, die die ersten Exemplare der Draco reserviert haben. Johannes von Thadden ist zuversichtlich, dass auch der französische Markt für Draco Aircraft interessant ist: „In Frankreich mit seinen vielen kleinen Privatflugplätzen und den größeren Freiheiten als in Deutschland wird Draco sicher auf Interesse stoßen“, so Johannes von Thadden.
Als Preis für die viersitzigen Turboprop-Einmot nennt Draco Aircraft derzeit 2,9 Millionen US-Dollar, umgerechnet 2,79 Millionen Euro.
Fabrice Morlon
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