Im US-Bundesstaat Alaska wurde gestern mit Hochdruck nach einer Cessna 208B Grand Caravan EX der Bering Air gesucht. Das einmotorige Turboprop-Flugzeug mit dem Kennzeichen N321BA war vom Unalakleet Airport im Westen Alaskas kurz nach 14.30 Uhr Ortszeit gestartet und sollte über den Norton Sound nach Nome fliegen. Zehn Insassen waren an Bord des Flugzeugs. Die Strecke zwischen den beiden Orten führt ausschließlich über Wasser. Als das Flugzeug 20 Minuten nach der geplanten Landezeit immer noch nicht in Nome angekommen war, wurde eine Rettungsaktion eingeleitet.
Radardaten zeigen, dass die Caravan nach dem Start in Unalakleet auf Kurs 287 Grad ging und auf eine Reiseflughöhe von 7.700 Fuß stieg. Für den Anflug auf Nome sank die Grand Caravan in einem normalen Sinkflug, als gegen 15.15 Uhr Ortszeit plötzlich keine ADS-B-Signale oder Radarsignale mehr empfangen wurden. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Turboprop-Single 38 nautische Meilen vor ihrem Ziel und 12 nautische Meilen vor der nächsten Küste
Das ADS-B-Signal war plötzlich weg
Das Wrack des Flugzeugs wurde schließlich von einem Hubschrauber der U.S. Coast Guard auf einer Eisscholle treibend gefunden, rund 34 nautische Meilen südöstlich von Nome. Rettungsschwimmer konnten drei Insassen bergen, die anderen sieben Insassen waren aufgrund des Zustands des Wracks zu erreichbar. Fotos von der Unfallstelle zeigen, dass die Cessna Caravan flach und mit hoher Sinkgeschwindigkeit auf der Eisscholle aufgeprallt ist und dabei stark zusammengedrückt wurde. Der Unfall war für die Insassen nicht überlebbar.
Die Such- und Rettungsbemühungen wurden von schlechtem Wetter mit niedrigen Sichtweiten und hohem Wellengang und Packeis behindert. Die Lufttemperatur am Boden in Nome beträgt derzeit -13 Grad Celsius. Die Rettungskräfte suchten auch die Küstenregionen in der Nähe der Stelle ab, wo das letzte Radarsignal des Flugzeugs empfangen wurde.
An der Suchaktion waren neben der örtlichen Feuerwehr auch die Polizei und die US-Küstenwache beteiligt. Dabei waren auch zwei C-130J Super Hercules im Einsatz, die das Seegebiet ab suchten. Die Rettungskräfte hatten dazu aufgefordert, keine privaten eigenen Suchaktionen zu starten, da die widrigen Wetterbedingungen selbst für die professionellen Helfer herausfordernd waren.
Volker K. Thomalla
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