Das Schweizer Unternehmen Smartflyer hat am Abend des 6. November 2024 am Flugplatz Grenchen das Roll-out seines hybrid-elektrisch angetriebenen Flugzeugs Smartflyer SFX1 gefeiert. Genau genommen handelte es sich dabei aber nicht um ein Roll-out im klassischen Sinne, sondern um eine Enthüllung, denn zu Beginn der Zeremonie war das einmotorige Flugzeug mit schwarzen Tüchern abgedeckt, die dann – live im Schweizer Fernsehen übertragen – vom Flugzeug gezogen wurden.
Der Smartflyer SF1 – so die Bezeichnung der angestrebten Serienflugzeuge – ist als Reise- und Schulflugzeug vorgesehen. Smartflyer arbeitet seit acht Jahren an dem Projekt, und das Roll-out ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Firma.
Smartflyer sucht noch Investoren
Die Smartflyer AG ist derzeit noch auf der Suche nach weiteren Investoren, die die Mittel für die Flugerprobung und die Zulassung des Musters zur Verfügung stellen. Wenn diese Investoren zeitnah gefunden werden, könnte die SF1 ab 2030 in den kommerziellen Flugbetrieb gehen. Für die Industrialisierung des Projekts schaut sich das Unternehmen auch noch nach Partnern um.
Die aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen gefertigte Einmot mit Platz für vier Insassen stößt nach Berechnungen der Konstrukteure 50 Prozent weniger CO2 aus als konventionelle Flugzeuge dieser Klasse, ist 60 Prozent leiser und schafft eine Reichweite von 431 nautischen Meilen (800 Kilometer). Der elektrische Antrieb ist effizienter und wartungsfreundlicher, so dass die Betriebskosten aus heutiger Sicht um 33 Prozent niedriger liegen werden. In der Umgebung von Flugplätzen soll das Flugzeug ausschließlich elektrisch betrieben werden und damit besonders leise sein. Die Batterien sind bei der SF1 in den Tragflächen untergebracht und liegen damit im Schwerpunkt des Flugzeugs. Den Range Extender, also die Verbindung von Verbrennungsmotor und Generator, die Inverter und der Elektromotor sowie die Batterien wurden während Dauertests in den vergangenen Jahren schon erfolgreich auf ihre Leistungsfähigkeit getestet. Im August dieses Jahres wurde das Fahrwerk des Prototyps SFX1 montiert, so dass das Flugzeug erstmalig „auf eigenen Beinen“ stehen konnte.
Volker K. Thomalla
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