Alle Länder, die mit der Unterzeichnung des Chicagoer Abkommens der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation ICAO beigetreten sind, haben sich damit zur Bereitstellung eines öffentlich-rechtlichen Such- und Rettungsdienstes (SAR) für Flugunfälle verpflichtet. In Deutschland hat die Bundeswehr diese Aufgabe übernommen und stellt dafür die in den siebziger Jahren eingeführte Bell UH-1D zur Verfügung. Allerdings sind die Hueys immer aufwendiger zu warten. Deshalb wird schon seit mehreren Jahren über einen Ersatz nachgedacht.
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Die Bundeswehr erhält sieben H145 als SAR-Hubschrauber
Die Ablösung der Bell UH-1D der Bundeswehr im SAR-Dienst ist schon lange überfällig. Nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages vor zwei Wochen die Finanzmittel für die Neubeschaffung abgesegnet hat, konnte das BAAINBw heute die H145 als SAR-Hubschrauber bestellen.
Die Bundeswehr wird ihre SAR-Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D durch die H145 von Airbus Helicopters ersetzen. © Airbus Helicopters
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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.
4 Kommentare
Meldung gelesen, Bell-Ersatz – Yeah! H145 als Ersatz – Ernsthaft? Überall werden als SAR-Hubschrauber GROßE Maschinen eingesetzt. Bezeichnender Weise wird auf zwei weitere Artikel mit H175 und AW 101 hingewiesen. Unter anderem werden und wird bei der Bundeswehr der Transport UH1D durch NH 90 ersetzt. Als Rettungshubschrauber ist der H145 erste Sahne, aber als SAR ist dies doch eher Realsatire. Er wird im Einsatz immer wieder an Grenzen stoßen und durch größere Muster ersetzt/ergänzt werden müßen – leider höchst wahrscheinlich durch schlechte Erfahrungen. Wir werden sehen…
In der Regel wird beim Militär für die SAR- Aufgaben ein größerer Helicopter eingesetzt , warum man nun bei der Bundeswehr den leichten H145 dafür beschafft , ist mir eigentlich unverständlich , andere Nato-Luftstreitkräfte setzen u.a. den AW101 , Puma oder auch den NH90 ein , die Franzosen beschaffen z.B. für viele Aufgaben bei den fliegenden Verbänden über 100 Helicopter vom Typ H160 , der ja nun größer und leistungsstärker ist. Wollen mal sehen wie die Bundeswehr ab 2020 mit dem H145 LUH SAR zurecht kommt .
Seit Jahren wird über die Beschaffung eines SAR-Heli als Ersatz für die UH-1D bei der Bundeswehr gesprochen. Bei vielen Luftwaffen werden in der Regel größere Helis als SAR Hubschrauber eingesetzt . Was sich die Beschaffungsbehörde der Bw eigentlich dabei gedacht hat , solch kleinen SAR Heli wie die H145M zu beschaffen , liegt wahrscheinlich daran , das es den H145M schon beim HTG 64 als Spezial -Heli gibt . Die Franzosen machen es nun eigentlich richtig und beschaffen den größeren H160 für ihren gesamten Bedarf an einen mittleren Helicopter und decken auch den SAR Bereich mit ab . Im Einsatz wird sich zeigen , das die Bw den falschen Heli beschafft hat
Mit dem Hubschrauber H145 ist eine optimale Auswahl getroffen worden. Die Einsätze die wir mit der Bell UH-1D geflogen haben werden mit der H145 als Nachfolge voll und ausreichend abgedeckt. Man muss auch in engen Bebauungen und Bewuchs noch gelandet werden können, da ist eine kleinere Maschinen die geeignetere Wahl. Die NH90 scheidet für SAR-Dienste aus. Der downwash dieser Maschine ist so enorm, dass jeder Patient auf der Liege umgeblasen wird. Wir haben ähnliches beobachtet.
Tritt der Katastrophenfall ein, stehen andere größere Hubschrauber zur Verfügung (z.B. NH90) für Löscharbeiten.