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Honeywell hat erstmalig eine AW139 autonom fliegen lassen

Das U.S. Marine Corps will seine Logistik in Einsatzräumen künftig durch autonome Transportmittel sicherstellen. Im Rahmen des Aerial Logistics Connector-Programms ist nun erstmalig eine Leonardo AW139 von einer autonom agierenden Software vollständig auf einem Flug gesteuert.

26.06.2025

Honeywell und Near Earth Autonomy haben im Juni 2025 einen ersten autonomen Flug mit einer AW139 durchgeführt. © Honeywell

Honeywell und das Technologie-Unternehmen Near Earth Autonomy haben in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona im Mai dieses Jahres erstmalig einen Hubschrauber des Typs Leonardo AW139 vollständig autonom fliegen lassen. Sie bewerben sich mit ihrer Technologielösung um einen Auftrag des U.S. Marine Corps (USMC) im Rahmen des Aerial Logistics Connector (ALC)-Programms, bei dem das USMC nach Logistiklösungen sucht, bei denen hauptsächlich autonom operierende Transportmittel zum Einsatz kommen, um möglichst wenige Menschen zu gefährden und Kapazitäten für Kampfeinsätze frei zu bekommen.

Mit diesem ersten autonom durchgeführten Flug zeigen die Programmpartner, dass autonom fliegende Fluggeräte ohne Piloten an Bord und ohne Fernsteuerung vom Boden aus selbstständig ihre Aufgaben erfüllen können.

Bei dem Flug wurde der Autopilot der AW139 erstmalig komplett von der Autonomie-Software von Near Earth gesteuert, ohne Zutun des an Bord befindlichen Sicherheitspiloten. Bei diesem Flug stellte die Software unter Beweis, dass sie den Hubschrauber nicht nur präzise steuern kann, sondern auch, dass sie autonom Entscheidungen treffen kann.

Auch Einsatzmöglichkeiten für andere Betreiber

Bob Buddecke, der Präsident des Geschäftsbereichs Electronic Solutions bei Honeywell Aerospace Technologies, sagte: „Diese erfolgreiche Demonstration ist nicht nur ein wichtiger Schritt zur Schaffung völlig neuer Möglichkeiten für das USMC, sondern eröffnet auch anderen Hubschrauberbetreibern potenzielle Einsatzmöglichkeiten. Gemeinsam mit Near Earth Autonomy und Leonardo zeigen wir, wie bestehende Flugzeuge mit bewährter Avionik ausgestattet werden können, um die Verteidigungslogistik der nächsten Generation zu unterstützen. Unbemannte Fluggeräte werden entscheidend dazu beitragen, Soldaten und Soldatinnen in umkämpften Gebieten so sicher wie möglich zu halten, und wir sind der Verwirklichung dieser Vision einen Schritt näher gekommen.“

Dr. Sanjiv Singh, der Hauptgeschäftsführer (CEO) von Near Earth Autonomy, fügte hinzu: „Dieser Flug unterstreicht die Führungsrolle von Near Earth Autonomy bei der Entwicklung zuverlässiger Autonomie für den realen Einsatz. Durch die direkte Steuerung der Flugmodi der AW139 mit unserem Autonomiesystem haben wir gezeigt, dass skalierbare autonome Logistik mit bestehenden Plattformen nicht nur möglich ist – sie findet bereits statt. Diese Fähigkeit ist unerlässlich, um das Risiko für militärisches Personal zu verringern und widerstandsfähige Lieferketten in einem Einsatzgebiet sicherzustellen.“

Honeywell und Near Earth Autonomy sind sich sicher, dass ihr Technologieansatz erschwinglich, skalierbar und zulassbar ist.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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