Homepage » Helikopter » Racer stellt neuen Geschwindigkeitsrekord auf

Airbus Helicopters hat den auf hohe Geschwindigkeiten und niedrige Verbräuche ausgelegten Hubschrauber Racer im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms Clean Sky 2 entwickelt. Auf der Paris Air Show wurde er auch im Flying Display gezeigt.

21.06.2025

Airbus Helicopters hat den Experimental-Hubschrauber Racer im Flugprogramm der Paris Air Show 2025 vorgeführt. © Airbus Helicopters

Vor 14 Monaten hat der Experimental-Hubschrauber Racer (Rapid and Cost-Effective Rotorcraft) von Airbus Helicopters seinen Erstflug erfolgreich in Marignane im Süden Frankreichs absolviert. Jetzt hat Airbus Helicopters das einzigartige Fluggerät auf der Paris Air Show (16. – 22. Juni 2025) in Le Bourget nicht nur im Static Display, sondern auch im Flug vorgeführt. Vor – auf den Tag genau – einem Jahr, am 21. Juni 2024, erreichte Racer über dem Mittelmeer südlich von Marseille im Horizontalflug eine Geschwindigkeit von 227 Knoten, umgerechnet 420 km/h. Zum Start des Programms hatte der Hersteller das Ziel ausgegeben, 220 Knoten erreichen zu wollen.

Rekordflug Ende April 2025

Im Rahmen einer neuen Flugtestkampagne im Frühjahr dieses Jahres ist der Racer noch einmal schneller geflogen, und zwar 240 Knoten, umgerechnet 444 km/h. Diese Geschwindigkeit erreichte die Testcrew, bestehend aus dem Testpiloten Olivier Gensse und dem Flugversuchsingenieur Dominique Fournier am 28. April 2025. Airbus Helicopters hat diese neue Höchstleistung des von zwei Aneto-1X-Triebwerken angetriebenen Hubschraubers erst wenige Tage vor der Eröffnung der Paris Air Show öffentlich gemacht. Bis Ende April war Racer insgesamt 25 Stunden in der Luft. Das auf zwei Jahre ausgelegte Flugtestprogramm des Racer soll etwa 200 Flugstunden umfassen.

Für den Vortrieb im Horizontalflug des Racer sorgen vor allem zwei Sechsblatt-Druckpropeller von MT-Propeller. © Airbus Helicopters

Zwei Druckpropeller von MT-Propeller aus Straubing mit je sechs Propellerblättern, die in Boxwing-Auslegern an beiden Seiten des Rumpfes angebracht sind, werden über Fernwellen angetrieben. Die Wellen drehen sich mit 3.000 Umdrehungen pro Minute. Der Tailboom weist eine Besonderheit auf, denn er ist im Querschnitt nicht symmetrisch. Die in Flugrichtung rechte Seite des Heckauslegers wurde mit einer Auskragung konstruiert, während die linke Seite fast gerade abfällt. Dies bietet aerodynamische Vorteile, denn so wirkt der Tailboom wie eine Tragfläche und nutzt den Downwash des Hauptrotors optimal aus. Der Racer ist als Forschungshelikopter mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet, die es dem Hersteller erlauben, bis zu 1.200 Parameter pro Flug zu überwachen und die Daten der Sensoren zu speichern.

In einem nächsten Schritt wird der Eco-Modus der Triebwerke aktiviert. Dabei wird eines der beiden Triebwerke des Racer im Reiseflug abgeschaltet, um den Treibstoffverbrauch des Hubschraubers zu senken. Nach Angaben von Airbus Helicopters wurden erste Tests am Boden bereits durchgeführt, so dass man ab September den Eco-Modus auch im Racer integrieren könne.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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