Die Boeing-Tochter Wisk Aero aus Mountain View im US-Bundesstaat Colorado hat am 16. Dezember den Erstflug seines autonom fliegenden, elektrisch angetriebenen Flugtaxis Wisk Generation 6 gefeiert. Das von zwölf Elektromotoren angetriebene Fluggerät startete vom Wisk-eigenen Testflugplatz in Hollister, Kalifornien zu einem kurzen Hüpfer. Es hob ab, hoverte und setzte anschließend wieder auf.
Wisk Aero hat mit den eVTOL-Fluggeräten der vorherigen Generationen umfangreiche Flugerfahrung gesammelt und die autonom fliegende Geräte unter anderem auch beim EAA AirVenture in Oshkosh bei einer Airshow präsentiert.
Sebastien Vigneron, der CEO (Hauptgeschäftsführer) von Wisk, sagte nach dem erfolgreichen Erstflug: „Dieser Erstflug ist der Moment, auf den unser Team hingearbeitet hat, und er ist ein eindrucksvoller Beweis für die Arbeit, das Fachwissen und das Engagement, die in das Gen-6-Programm geflossen sind. Den Erstflug der Gen 6 zu erleben, ist ein aufregender Moment für Wisk und die Zukunft der Luftfahrt. Er bestärkt uns in unserem Glauben an autonomes Fliegen, und wir sind noch motivierter, den Weg zu sicheren, alltäglichen Flügen für alle fortzusetzen.“
Ein zweites Exemplar soll in Kürze folgen
Mit dem Erstflug beginnt Wisk Aero nun ein umfangreiches Test- und Erprobungsprogramm für sein Flugtaxi-Projekt. Nach Angaben des Unternehmens liege in der ersten Testphase der Fokus auf dem Schwebeflug, insbesondere auf Starts, Landungen und der Stabilität bei niedrigen Geschwindigkeiten. Anschließend würden höhere Geschwindigkeiten und Flughöhen getestet, einschließlich komplexer Manöver. Jeder Test liefere wichtige Daten zur Überprüfung der Regelungsgesetze, der strukturellen Belastungen und der Flugzeugdynamik und ermögliche so die notwendige Optimierung.
Die Generation 6 des Wisk eVTOL entspricht weitestgehend dem Serienstandard. Auf der Paris Air Show sagte Vigneron, man baue keine Prototypen mehr, sondern Serienflugzeuge. Eigentlich sollten bis zum Ende dieses Jahres bereits zwei Wisk-Flugtaxis der Generation 6 in die Flugerprobung eingebunden sein.
Parallel zur Entwicklung und zur Erprobung des Fluggeräts arbeitet Wisk auch an der Verfeinerung der Fähigkeiten von Detektions- und Navigationssystemen, um das sichere autonome Fliegen zu ermöglichen. Außerdem entwickelt Wisk auch mögliche Luftraum-Strukturen, um autonom fliegende Fluggeräte in das bestehende Luftverkehrssystem zu integrieren. Dazu arbeitet der Hersteller auch mit der US-Luftfahrtbehörde FAA, mit der NASA und SkyGrid zusammen.
Volker K. Thomalla
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