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FACC erforscht Recycling von Kunststoff-Flugzeugteilen

In den nächsten Jahren werden immer mehr Flugzeuge das Ende ihrer wirtschaftlichen und/oder strukturellen Lebensdauer erreichen. Die in ihnen verbauten Materialien sind wertvolle Stoffe, die sich für eine Wiederverwendung eignen. Im Rahmen des EU-Projekts COMPASS forscht die FACC zusammen mit 13 europäischen Partnern die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft für thermoplastische Verbundwerkstoffe.

17.09.2024

Die typische Kabinenausrüstung eines Regionaljets besteht zum großen Teil aus thermoplastischen Verbundwerkstoffen. © Volker K. Thomalla

Flugzeuge sind zwar hochwertige und sehr langlebige Produkte, aber auch ihre Lebenszeit ist begrenzt. Und nicht wenige Komponenten und Systeme von Fluggeräten werden im Laufe eines Flugzeuglebens mehrfach ausgetauscht, weil sie defekt oder veraltet sind. Im Idealfall kann man solche Teile reparieren oder updaten und wieder im Flugzeug verwenden.

In Zusammenarbeit mit 13 führenden europäischen Partnern erforscht der österreichische Zulieferer FACC aus Ried im Innkreis die Wiederaufbereitung von thermoplastischen Werkstoffen zu hochwertigen Second-Life-Bauteilen. Mit Hilfe digitaler Technologien sei dies ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, betont FACC.

Thermoplastischer Verbundwerkstoffe haben nicht nur ein erhebliches Potenzial für die nächste Generation von Luftfahrzeugen, sondern sind auch wiederverwertbar. Die FACC hat sich mit 13 europäischen Partnern im Projekt COMPASS zusammengeschlossen, um gemeinsam Lösungen für ein effizientes Recycling dieser Materialien zu entwickeln.

Experten aus der EU arbeiten zusammen

Ein Konsortium von Experten aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der Industrie aus Österreich, den Niederlanden, Spanien, Italien und Deutschland, wird im Rahmen von COMPASS digitale Technologien zur Erforschung der Wiederaufbereitung und Umformung von Komponenten aus diesen Materialien am Ende ihrer Lebensdauer erschließen. Das Projekt wird im Rahmen des Programms HORIZON EUROPE der Europäischen Union finanziert und von der Profactor GmbH aus Österreich, geleitet. Mit dem Projekt COMPASS will die FACC nicht nur Materialabfälle aus der Produktion wiederverwenden, um Ansätze für eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren, sondern auch den Bedarf an Rohstoffgewinnung reduzieren und die Umweltauswirkungen minimieren.

Robert Machtlinger, der Hauptgeschäftsführer (CEO) von FACC, sagte: „Unser Ziel ist eine CO2-neutrale Produktion bis zum Jahr 2040. Dieses Projekt ist ein wichtiger Meilenstein, da es uns ermöglicht, gemeinsam mit unseren internationalen Partnern Werkzuge und Methoden für die weitere Etablierung einer Kreislaufwirtschaft in der Luftfahrt zu entwickeln. Die Hightech-Materialien, die ursprünglich für den Einsatz in der Luftfahrtbranche entwickelt wurden, sind auch für viele andere Branchen von großem Interesse. Indem wir diesen Ansatz gemeinsam mit unseren Partnern erforschen, leisten wir einen wesentlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit.“

Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts stehe, so FACC, ein neuartiger datengesteuerter Ansatz für die Wiederaufarbeitung von Bauteilen, der einen umfassenden digitalen Komponentenpass und eine digitale Plattform für den sicheren Informationsaustausch umfasste Der Pass werde Echtzeitinformationen über die Qualität, die Leistung und die Historie des Bauteils beinhalten und einen digitalen Zwilling des Bauteils darstellen. Die Plattform wiederum ermögliche einen sicheren Zugang zu diesen Daten für bereits zugelassene Wiederaufbereiter und werde intelligente Tools nutzen, um die Wiederaufbereitung sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht digital zu bewerten. Damit stehe der FACC auch ein Geschäftsmodell für zukünftige Altteile zur Verfügung.

 

 

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