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MTU Aero Engines und Safran gründen Joint-Venture EURA

Die nächste Generation von schweren Militärhubschraubern in Europa soll auch mit einem rein europäischen Triebwerk fliegen. Für die Entwicklung eines solchen Antriebs haben Safran und die MTU jetzt den Grundstein durch die Gründung des Joint-Venture-Unternehmens EURA gelegt.

26.06.2024

Die Urkunde zur Gründung des Joint-Venture-Unternehmens EURA wurde am 25. Juni 2024 in der französischen Botschaft in Berlin unterzeichnet. © Reinhardt Sommer

Bereits auf der Paris Air Show im Juni 2023 haben der französische Technologiekonzern Safran – zu dessen Produktportfolio auch Triebwerke für Flugzeuge und Hubschrauber gehören – und die MTU Aero Engines AG aus München, eine Grundsatzvereinbarung zur Zusammenarbeit bei einem künftigen Triebwerk für die nächste Generation von Militärhubschraubern unterschrieben. Aerobuzz hatte darüber berichtet. Gestern haben Vertreter der beiden Unternehmen in der französischen Botschaft in Berlin nun die Gründungsurkunde unterschrieben. Das neue Gemeinschaftsunternehmen – an dem beide Unternehmen mit jeweils 50 Prozent beteiligt sind – heißt EURA. Dieses Akronym steht für European Military Rotorcraft Engine Alliance.

Das Joint-Venture-Unternehmen hat die Aufgabe, ein neues, vollständig europäisches Triebwerk für die nächste Generation von Militärhubschraubern zu entwickeln. Die neuen schweren Militärhubschrauber sollen 2040 in Dienst gestellt werden. Dabei kommt dem Triebwerk eine entscheidende Rolle zu, denn es soll bedeutende Effizienzsteigerungen bieten, die es den Helikoptern ermöglichen, weiter zu fliegen, weniger zu verbrauchen und gleichzeitig mit weniger Maintenance auszukommen. EURA wird seinen Sitz in Bordes im Südwesten Frankreichs haben und wird von einem von der MTU benannten Geschäftsführer geleitet.

EURA wird seinen Sitz in Bordes haben

Cédric Goubet, der Hauptgeschäftsführer von Safran Helicopters Engines, sagte: „EURA garantiert die Souveränität der zukünftigen Militärhubschrauber, die Europa und die europäischen Nationen benötigen werden. Das Joint-Venture ermöglicht es uns, die Entwicklung neuer Technologien, etwa mit Blick auf hybrid-elektrische Antriebe, und Hochtemperaturwerkstoffe anzustoßen. Damit können wir die Spezifikationen zukünftiger Hubschrauberprojekte erfüllen.“

Michael Schreyögg, der Programmvorstand der MTU Aero Engines, sagte: „Dieses zukunftsweisende Programm für ein zu 100 Prozent europäisches Triebwerk ist ein weiterer Meilenstein in der europäischen Verteidigungskooperation. Es trägt wesentlich dazu bei, Europas Souveränität und Hochtechnologie-Lieferketten zu stärken. Die Entwicklung dieses Triebwerks der nächsten Generation erfordert effizientes Projektmanagement und eine schnelle, flexible Entscheidungsfindung. Beides gewährleisten wir mit EURA.“

Die MTU und Safran arbeiten auch bei dem Antrieb für den New Generation Fighter im Rahmen des FCAS (Future Combat Air System) Programms zusammen.

Volker K. Thomalla

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