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Boeing erhöht die Gehälter um 25 Prozent

Boeing hat mit einem großzügigen Angebot einen Streik seiner Produktionsmitarbeiter abgewendet. Neben einer satten Erhöhung der Gehälter verpflichtet sich der Hersteller auch dazu, das nächste Verkehrsflugzeug in der Region um Seattle zu bauen, vorausgesetzt,die Gewerkschaft stimmt dem Angebot zu.

9.09.2024

Das Vertragsangebot von Boeing an die Gewerkschaft IAM stärkt die Region um Seattle. © Volker K. Thomalla

Die Positionen zu Beginn des jetzt mit einem Angebot von Boeing beendeten Tarifstreits zwischen Boeing und der Gewerkschaft IAM (International Aerospace Machinists) lagen so weit auseinander, dass eine Einigung fast nicht machbar erschien. Immerhin forderte die Gewerkschaft unter anderem eine Erhöhung der Gehälter der Boeing-Produktionsmitarbeiter um 40 Prozent.

Die Gewerkschaft schrieb nach der Einigung, man habe den besten Vertrag in der Geschichte herausgehandelt. Der neue Tarfifvertrag hat eine Laufzeit von zunächst vier Jahren. In dieser Zeit werden die Gehälter der Produktionsmitarbeiter des Unternehmens im Nordwesten der USA zwischen 25 und 33 Prozent steigen. Zusätzlich gibt es bessere Bedingungen bei der Rente, höhere Zuschüsse zur Krankenversicherung und verbesserte Arbeitszeiten, die die Work-Life-Balance der Boeing-Mitarbeiter verbessern sollen.

Einer der bedeutendsten Punkte der Einigung zwischen dem Boeing-Management und der IAM District 751 hat industriepolitische Auswirkungen, denn Boeing verpflichtet sich, das nächste neue Verkehrsflugzeugmuster in der Region um den Puget Sound – das ist die Meeresbucht, an der Seattle und Everett liegen – zu bauen. Sollte es irgendwann eine Boeing 797 geben, wird sie im Boeing-Stammland im Nordwesten der USA entstehen.

Historisches Angebot an die Gewerkschaft

Stephanie Pope, die Präsidentin und Hauptgeschäftsführerin (CEO) von Boeing, sagte in Richtung der Mitarbeiter: „Wir haben gehört, was Ihnen bei dem neuen Vertrag wichtig ist. Und wir haben eine vorläufige Einigung mit der Gewerkschaft über ein historisches Angebot erzielt, das Ihnen und Ihrer Familie zugute kommt. Das Vertragsangebot sieht die größte allgemeine Lohnerhöhung aller Zeiten vor, eine niedrigere Beteiligung an den medizinischen Kosten, um die Gesundheitsfürsorge erschwinglicher zu machen, höhere Beiträge des Unternehmens zu Ihrer Altersversorgung und Verbesserungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Ebenso wichtig ist, dass dieser Vertrag unser Engagement für den pazifischen Nordwesten stärkt. Die Wurzeln von Boeing liegen hier in Washington. Hier haben Generationen von Arbeitnehmern unglaubliche Flugzeuge gebaut, die die Welt verbinden. Und deshalb freuen wir uns, dass unser Team in der Region Puget Sound als Teil des Vertrags das nächste neue Flugzeug von Boeing bauen wird. Dies würde zu unseren anderen Vorzeigemodellen passen und bedeutet Arbeitsplatzsicherheit für die kommenden Generationen. Das ist ein großes Engagement für Sie und für unsere Gemeinschaft.“

Das Angebot gilt bis zum 12. September 2024. Bis dahin muss die IAM das Vertragsangebot unterschreiben. Da die Gewerkschaft sich bereits sehr positiv über den Ausgang der Verhandlungen geäußert hat, gilt eine Zustimmung der Arbeitnehmerorganisation als gesichert.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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