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Bombe explodierte nach 80 Jahren auf dem Flughafen Miyazaki

In Japan ist ein Blindgänger einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg unter einem Taxiway explodiert. Niemand kam bei dem Zwischenfall zu Schaden. Nun wird nach weiteren Blindgängern gesucht.

7.10.2024

Am 2. Oktober 2024 explodierte eine unentdeckte Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg unter dem Rollweg des Flughafen Miyazaki in Japan. © NHK

80 Jahre nach ihrem Abwurf durch die US-Luftstreitkräfte m Zweiten Weltkrieg ist eine Fliegerbombe unter dem Rollweg des Flughafens Miyazaki in Japan explodiert. Der Flughafen liegt auf der Insel Kyushu, der südlichsten Hauptinsel Japans. Bei dem Blindgänger handelte es sich wahrscheinlich um eine 250 Kilogramm schwere Bombe, die bei der Explosion einen Krater von einem Meter Tiefe und sieben Meter Breite aufgerissen hatte. Teile der Bombe wurden noch in 200 Metern vom Ort der Explosion entfernt gefunden. Nur zwei Minuten vor der Explosion des Blindgängers war ein Linienflugzeug über den Taxiway gerollt. Durch die Explosion waren aber keine Menschen zu Schaden gekommen. Nach der Explosion, die gegen 08.10 Uhr Ortszeit passierte, wurde der Flugverkehr von und zu dem Flughafen eingestellt. 80 Flüge fielen dadurch aus. Am nächsten Tag nahm der Airport nach der Reparatur des Taxiways seinen normalen Flugbetrieb wieder auf.

Der heutige Flughafen Miyazaki war im Zweiten Weltkrieg ein Stützpunkt der kaiserlich-japanischen Marine und Startplatz vieler Kamikaze-Einsätze. Deshalb war er mehrfach von den Alliierten bombardiert worden. Nach der Auswertung von Luftbildern in den Jahren 2011 und 2021 war bereits jeweils ein Blindgänger gefunden und entschärft worden.

Das japanische Verkehrsministerium hat nun eine erneute, intensive Suche nach weiteren Blindgängern auf dem Flughafengelände angeordnet.

Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg stellen heute immer noch eine Gefahr dar. Der Fall in Japan erinnert an die Explosion einer 500-Kilogramm-Bombe unter der Start- und Landebahn des Flughafens Siegerland am 28. September 2000. Die Explosion riss damals einen Krater von zwei Metern Tiefe und einem Durchmesser von 15 Metern. Der Fall hatte eine besondere Brisanz, denn nur einen Tag später sollte die Königin der Niederlande auf dem Flughafen Siegerland landen, da sie in Siegen eine Rubens-Ausstellung eröffnen sollte. Für die anschließende Suche wurde der Flughafen für über einen Monat gesperrt. Dabei wurden weitere Blindgänger entdeckt und entschärft.

Volker K. Thomalla

 

 

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Ein Kommentar

  • Hans-W. Hellmann

    Kleine Korrektur: Die niederländische Königin war an diesem Tag zu Gast im hessischen Dillenburg (30 km von Siegen entfernt), um dort anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Wilhelsmturms ein Denkmal von Wilhelm I., Prinz von Oranien, Graf von Nassau, genannt der Schweiger, feierlich zu enthüllen. Er gilt als Begründer der niederländischen Unabhängigkeit und wurde als ältester Sohn des Grafen Wilhelm des Reichen und der Gräfin Juliana von Stolberg am 25. April 1533 in Dillenburg geboren. Das Flugzeug mit der Königin landete wegen des gesperrten Flugplatzes Siegerland stattdessen auf dem Rhein-Main-Flughafen Frankfurt. Der anfängliche Verdacht, es könne sich um einen Attentatsversuch handeln, bestätigte sich (glücklicherweise) nicht.

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