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Hensoldt und Lufthansa Technik präsentieren neue Black Boxes

Um die neuen US-Vorschriften für die Datenaufzeichnungsgeräte Cockpit Voice Recorder (CVR) und Flight Data Recorder (FDR) zu erfüllen, haben Hensoldt und die Lufthansa Technik neue Geräte entwickelt, die die Anforderungen deutlich übertreffen.

17.11.2025

Der SferiRec 120 Flight Data Recorder von Hensoldt kann bis zu 1.600 Stunden lang Daten speichern. © Lufthansa Technik

Lufthansa Technik und Hensoldt haben gemeinsam eine neue Generation von Datenaufzeichnungsgeräten für die Luftfahrt gelauncht. Mit dem Flugdatenschreiber (FDR) SferiRec120 und dem Cockpit Voice Recorder (CVR) SferiRec 110 haben sie zwei leistungsstarke Geräte auf den Markt gebracht, die den neuesten US-Vorschriften für Daten- und Geräuschaufzeichnungen in gewerblich betriebenen Luftfahrzeugen entsprechen. Bis 2030 müssen alle Luftfahrzeuge, die gewerblich in den Vereinigten Staaten fliegen, ihre CVR und FDR auf den neuen Standard umgerüstet haben.

Bislang reichte eine Aufzeichnungskapazität von zwei Stunden aus, künftig, müssen die CVR und FDR eine Kapazität aufweisen, die Daten mindestens 25 Stunden lang speichert bevor sie wieder überschrieben werden. Der Cockpit Voice Recorder von Hensoldt verfügt über Speicher, die 45 Stunden Cockpitgeräusche aufnimmt und bis zu 170 Stunden an Data-Link-Verbindungen also Textnachrichten zwischen dem Flugzeug und Bodenstationen. Der Flugdatenschreiber verfügt sogar über die Kapazität, ein Datenvolumen von 1.600 Stunden zu speichern.

Das Auslesen der Daten kann per Laptop erfolgen

Einen weiterer großer Vorteil der neuen Generation sehen LH Technik und Hensodt darin, dass die Aufzeichnungsgeräte dauerhaft im Flugzeug installiert und angeschlossen bleiben können, um die gespeicherten Daten auszulesen. Möglich werde dies durch ein spezielles On-Wing-Readout-Kit, dessen Software auf einem handelsüblichen Laptop installiert werden kann, keine zusätzliche Hardware erfordere und sowohl für die Extraktion der FDR- als auch der CVR-Daten verfügbar sei. Ein solches On-Wing-Auslesen könne die Wartungskosten erheblich senken und gleichzeitig alle betrieblichen und behördlichen Standards erfüllen. Durch eine deutlich höhere mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (MTBF) werde auch die Anzahl der außerplanmäßigen Ausbauten und die damit verbundene Inanspruchnahme von OEM-gebundenen Dienstleistungen im Vergleich zur aktuellen Generation erheblich reduziert, so Lufthansa Technik.

Zunächst werden die beiden neuen Datenaufzeichnungsgeräte für die Single-Aisle-Jets der Airbus A320-Familie zertifiziert. Dann sollen aber auch die Zulassungen für weitere Airbus- und Boeing-Verkehrsflugzeuge folgen.

Volker K. Thomalla

 

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