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Jürgen Raps (1951 – 2025) ehemaliger Chefpilot der Lufthansa

Jürgen Raps, der ehemalige Chefpilot der Lufthansa und Vorstandsmitglied Passage hat völlig unerwartet am 5. Dezember 2025 in Arizona seinen letzten Flug angetreten. Er wurde 74 Jahre alt.

10.12.2025

Der frühere Leiter der Lufthansa-Verkehrsfliegerschule in Phoenix und spätere Chefpilot der Lufthansa, Jürgen Raps, ist Anfang Dezember 2025 verstorben. © Lufthansa Group

Die Nachricht über das Ableben von Jürgen Raps löste weltweit  Betroffenheit aus. Denn Raps war nicht irgendein Pilot, nicht irgendeine Führungskraft, sondern ein Kollege von echtem Format, ein Gentleman in allen Lebenslagen, eine Führungskraft, fachlich wie menschlich, die ihresgleichen sucht.

1970 startete, was ihn beruflich zeitlebens leitete, – angefangen mit der Ausbildung zum Flugzeugführer bei der Lufthansa. Damals ahnte er noch nicht, welche Karriere er dort erleben würde. Begonnen im Cockpit der Beech Bonanza, auf der Linie als Copilot auf Boeing 737 und Douglas DC-10. 1983 in die Kapitänsschulung wieder auf Boeing 737 und später Ausbildungs- und Checkkapitän auf diesem Flugzeugmuster. Die Entwicklung brachte ihn nach dem Auswahlkurs für Führungskräfte in schneller Folge zum Abteilungsleiter Boeing 737, 1990 zum Leiter der Lufthansa Fliegerschule in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. 1994 kehrte er zurück nach Deutschland in der Funktion des Flottenchefs Boeing 737. 1995 dann in all seinen Funktionen als Kapitän A340 und 1996 Berufung zum Flugbetriebsleiter und Chefpiloten der Deutschen Lufthansa AG.

Von Beginn des Projektes „Einführung Airbus A380“ bei Lufthansa folgten 2005 erste Testflüge mit der A380 in Toulouse, im März 2007 dann die Musterberechtigung A380 – beides als erster Linienpilot weltweit. Im Rahmen des Route Proofings der Lufthansa im März 2007  war er der Pilot in Command auf dem ersten Linienflug eines A380 der Lufthansa nach New York. Es folgte im September 2007 die Berufung in den Vorstand der Lufthansa Passage Airline. Er fungierte zugleich als Verantwortlicher für die Einführung der A380 in den Flugbetrieb der Lufthansa.

Jürgen Raps außerhalb der Lufthansa

Auch außerhalb der Lufthansa war er weltweit wegen seiner Expertise und Menschlichkeit ein geschätzter Fachmann. So war er unter anderem Mitglied im Steering Board des IATA OPC (Operational Committee), höchstes Gremium unter dem Board of Governors. Er war Mitglied in der HLG (High Level Expert Group) der EASA. Seit 2006 hatte er einen Lehrauftrag an der Hochschule Bremen und seit Februar 2012 eine Professur an der Hochschule Bremen. Auch war er seit 2013 Mitglied der Traditionsgemeinschaft Alte Adler, in der Koryphäen und besonders engagierte Personen aus allen Sparten der Luftfahrt vertreten sind.

Sein Engagement für den Erhalt der Junkers Ju 52 im Vorstand der Lufthansa Berlin Stiftung und dem Förderverein der Ju 52-Freunde der Lufthansa ist unvergessen. Der Welt der Luftfahrt hat er einen bemerkenswerten Stempel aufgedrückt, sodass er in Respekt nie vergessen wird! Die Luftfahrt verabschiedet sich von einem wundervollen Menschen.

Jan Frieben

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