Beim Absturz einer zum Frachtflugzeug umgebauten Boeing 737-400 am frühen Montag Morgen in Litauen ist ein Besatzungsmitglied ums Leben gekommen. Drei Insassen überlebten den Absturz, der während des Endanflugs auf den Flughafen von Vilnius geschah. Die von der spanischen Fluggesellschaft Swiftair betriebene Boeing 737 kam aus Leipzig und wurde im Auftrag von DHL betrieben.
An den Ermittlungen zur Unfallursache nehmen Unfallforscher aus Litauen, Deutschland, Spanien und den Vereinigten Staaten teil. Wie bei Abstürzen von Verkehrsflugzeugen üblich, sind auch Vertreter des Herstellers in die Ermittlungen eingebunden. Sie sind gestern einen großen Schritt weitergekommen, da sowohl der Flugdatenschreiber (Flight Data Recorder) als auch der Rekorder, der die Cockpitgeräusche aufzeichnet (Cockpit Voice Recorder), aus den Trümmern geborgen werden konnten. Die Auswertung der auf den Geräten aufgezeichneten Daten wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Mehrere Überwachsungskameras aus dem Umfeld des Flughafens Vilnius haben den Anflug und den Absturz des Frachtflugzeugs aufgezeichnet. Darauf ist zu sehen, dass während eines normal erscheinenden Anflugs das Flugzeug plötzlich in einen steilen Sinkflug übergeht und auf dem Boden aufschlägt. Die Radardaten des Fluges zeigen allerdings, dass der ILS-Anflug nicht stabil war, denn das Flugzeug pendelte zwischen „über dem Gleitpfad“ und „unter dem Gleitpfad“. Deswegen dürfte auch die Stabilität des ILS-Signals für die Unfallermittler von Bedeutung sein. Wann mit ersten Ergebnissen der Unfalluntersuchung zu rechnen ist, ist derzeit noch völlig offen.
Volker K. Thomalla
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