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Versicherung muss AerCap für gestohlene Flugzeuge entschädigen

Das Handelsgericht in London hat die Versicherung von AerCap dazu verurteilt, eine Milliarde US-Dollar an das Leasingunternehmen zu zahlen. Hintergrund des Rechtsstreits sind Verkehrsflugzeuge, die russische Airlines nach dem russischen Überfall auf die Ukraine einfach einkassiert haben.

13.06.2025

Auch dieser Airbus A320neo, den die Ural Airlines geleast hat, soll illegalerweise ins russische Luftfahrtregister aufgenommen werden. © Ural Airlines

Das irische Leasingunternehmen AerCap Ireland Limited hat vor dem Handelsgericht in London in einem Verfahren gegen seine Versicherung gewonnen. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 traten Sanktionen gegen Russland inkraft, nach denen russische Leasingnehmer die von westlichen Gesellschaften geleasten Flugzeuge und Ersatzteile hätten zurückgeben müssen. Dies interessierte die russischen Airline aber nicht, sie behielten einfach die geleasten Flugzeuge – und zahlten auch keine Leasingraten mehr. Rund 500 Verkehrsflugzeuge wurden den Leasingunternehmen von russischen Leasingnehmern faktisch gestohlen.

Die Zahlung muss bis zum 2. Juli erfolgen

AerCap Ireland Limited hatte sich gegen solche kriegsbedingten Ausfälle versichert, doch die Versicherung weigerte sich zu zahlen, so dass es zum Prozess vor dem Handelsgericht kam.  Das Urteil schreibt der Versicherung vor, die geforderte Schadenssumme in Höhe von einer Milliarde US-Dollar bis zum 2. Juli 2025 an AerCap zu überweisen. Zudem muss die Versicherung für entgangene Zinsen und für die Kosten des Rechtsstreits aufkommen. Wie hoch diese Kosten sind, wird in einer gesonderten Anhörung im September dieses Jahres festgelegt.

AerCap kündigte an, weitere Versicherungen, die sich weigerten, für die Schäden durch die von russischen Airlines gestohlenen Flugzeuge aufzukommen, zu verklagen. Der Gesamtschaden, den AerCap durch das Einbehalten der Flugzeuge durch russische Airlines erlitten hat, bezifferte das Unternehmen mit rund 2,7 Milliarden US-Dollar.

Bob Fischer

 

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