Mit Superlativen soll man als Berichterstatter vorsichtig umgehen, aber der Auftrag, der Airbus von der philippinischen Billigfluggesellschaft Cebu Pacific Airlines ins Haus steht, ist einen Superlativ wert, denn er gehört zu den größten Aufträgen eines einzelnen Kunden in diesem Jahr.
Die Fluggesellschaft hat eine Absichtserklärung über den Kauf von zusätzlichen 152 Airbus A321neo bei Airbus abgegeben, teilte sie jetzt in einer Pflichtmitteilung für die Börse in Manila mit. Der Auftragswert nach Listenpreis beträgt 24 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 22,3 Milliarden Euro. Allerdings zahlen Großkunden selten den Listenpreis, sondern können zum Teil erhebliche Rabatte heraushandeln.
Cebu Pacific will zunächst 102 A321neo fest bestellen und Kaufrechte für weitere 50 Flugzeuge der A320neo-Familie erwerben. Das Unternehmen kann bei den Kaufrechten noch zwischen A321neo und A320neo auswählen. Der endgültige Kaufvertrag soll gegen Ende dieses Sommers unterzeichnet werden.
A321neo ist derzeit der Bestseller bei Airbus
Die neue Bestellung unterstreicht die Dominanz der A321neo im Airbus-Portfolio. Von den bislang (Stand 31. Mai 2024) georderten 10.508 Flugzeugen der A320neo-Familie entfallen mit 6.338 Exemplaren genau 60 Prozent auf das größte Muster der Single-Aisle-Jet-Familie.
Derzeit betreibt die Fluggesellschaft 79 Flugzeuge, darunter 19 A320ceo, 15 A320neo, 14 A321neo – das erste Exemplar hatte sie 2019 übernommen –, 6 A321ceo, 8 A330neo sowie 15 ATR 72-600. Der Low Cost Carrier hat aus früheren Bestellungen noch 20 A321neo-Aufträge sowie 8 A320neo-Bestellungen ausstehen. Die Fluggesellschaft hat ihre bisher gelieferten A321neo mit einer sehr dichten Bestuhlung für 236 Passagiere ausrüsten lassen. Airbus gibt als maximale Passagierzahl für die A321neo 244 Fluggäste an.
Mit dem rasanten Flottenwachstum will Cebu Pacific sich auf die Eröffnung des im Bau befindlichen neuen Flughafens der philippinischen Hauptstadt Manila vorbereiten. Auch dieses Projekt kann Superlative aufweisen: Der New Manila International Airport soll über vier sich kreuzende Start- und Landebahnen verfügen und eine Kapazität von 200 Millionen Passagieren erreichen. Die Eröffnung des neuen Flughafens, dessen Bau 2020 begonnen hatte, ist für 2027 angestrebt.
Volker K. Thomalla
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