Die US-Regionalfluggesellschaft SkyWest, die für mehrere große Airlines wie United Airlines, Delta Air Lines, Alaska Airlines und American Airlines, regionale Strecken bedient, ist bereits jetzt der größte Kunde und der größte Betreiber des brasilianischen Regionalflugzeugmusters Embraer E175. Zu ihrer Flotte gehören zur Zeit 263 Embraer E-Jets und sie hat noch bestehende Aufträge für 16 weitere Exemplare. SkyWest hatte ihr erstes Embraer-Flugzeug, eine zweimotorige Turboprop des Typs EMB-120 Brasilia, schon 1986 in Empfang genommen. 2013 erhielt SkyWest ihre erste E175.
Auf der Paris Air Show (16. – 22 Juni 2025) hat SkyWest nun einen weiteren signifikanten Auftrag für die E175 platziert. Sie hat eine feste Bestellung für 60 weitere Embraer E175 beim Hersteller unterschrieben. Der Gesamtwert nach Listenpreis diese Bestellung liegt bei 3,6 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 3,13 Milliarden Euro. In der Regel werden den Kunden bei großen Bestellungen aber signifikante Rabatte eingeräumt. Zusätzlich hat SkyWest Kaufrechte für weitere 50 E175 erworben. Wenn diese Kaufrechte in Festbestellungen umgewandelt werden, wird SkyWest seine E175-Flotte um 110 Flugzeuge erweitern.
SkyWest betreibt Embraer-Flugzeuge seit 1986
Arjan Meijer, der Präsident und CEO (Hauptgeschäftsführer) von Embraer Commercial Aviation, sagte: „Wir freuen uns sehr, unsere langjährige Partnerschaft mit SkyWest Airlines mit diesem Großauftrag fortzusetzen. Die E175 ist der Grundstein der Regionalluftfahrt in Nordamerika, und dieser Auftrag unterstreicht das Vertrauen von SkyWest in die Leistung, Zuverlässigkeit und den Passagierkomfort unserer Flugzeuge. Wir freuen uns darauf, das Wachstum und den Erfolg von SkyWest in den kommenden Jahren zu unterstützen.“
Die E175 sollte bei Embraer eigentlich schon längst durch die E175-E2 abgelöst sein, denn der Prototyp des von zwei PW1700G-Getriebefans angetriebenen Jets hatte schon im Dezember 2019 seinen Erstflug absolviert. Doch Embraer hat sein E175-E2-Programm immer wieder verschoben, zuletzt im Februar dieses Jahres.
Mit einer Länge von 32,4 Metern ist die E175-E2 genau 3,84 Meter kürzer als die E190-E2 und sogar 9,10 Meter kürzer als die größte Variante der zweiten E-Jet-Generation, die E195-E2. Dementsprechend unterscheiden sich auch die Sitzplatzkapazitäten der einzelnen E-Jet-E2-Familienmitglieder: Während die E195-E2 in einer Einklassen-Konfiguration bis zu 146 Passagiere transportieren kann, passen in die E175-E2 lediglich 90 Passagiere bei einem Single-Class-Layout. Typischerweise wird die E175-E2 aber 76 Passagiere aufnehmen.
Embraer teilte den Aktionären am 25. Februar 2025 mit, dass der Verwaltungsrat „eine zusätzliche vierjährige Pause“ für das Entwicklungsprogramm des Musters genehmigt habe. Der Eintritt der E175-E2 in den Markt wurde lange Zeit durch die Scope-Clause-Beschränkungen bei US-Airlines und die maximale Startmasse für 76-sitzige Flugzeuge behindert, auf die sich die Pilotengewerkschaften mit den großen US-Fluggesellschaften geeinigt hatten.
Volker K. Thomalla
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