Die 2005 gegründete indische Billigfluggesellschaft SpiceJet hat dem Flugzeug-Hersteller Natilus aus San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien die Unterstützung bei der Zulassung des Blended-Wing-Body-Flugzeugs HORIZON in Indien vertraglich zugesichert. Der Hersteller wird ein eigenes Tochterunternehmen – Natilus India – in Indien gründen, um die Zulassung in dem Land zu erwirken. Wenn die Zertifizierung des Flugzeugs erreicht ist, plant SpiceJet den Kauf von 100 Exemplaren.
HORIZON ist ein Flugzeug, bei dem der Rumpf im Gegensatz zu heutigen Airlinern auch Auftrieb liefert und so den Treibstoffverbrauch und die Emissionen senkt. Natilus geht von einer Reduktion des Treibstoffverbrauchs um 30 Prozent sowie einer Reduktion der Emissionen um 50 Prozent aus. Außerdem sollen die direkten Betriebskosten des Flugzeugs um 50 Prozent unter denen heutiger Verkehrsflugzeuge dieser Größe liegen. Natilus HORIZON wird für eine Kapazität von 240 Fluggästen ausgelegt. SpiceJet hat Interesse daran, das Flugzeug mit einer sehr dichten Bestuhlung zu betreiben.
Ajay Singh, der Vorsitzende und Geschäftsführer von SpiceJet, sagte: „Im Einklang mit unserem Engagement für Innovation und Nachhaltigkeit in der Luftfahrt ist SpiceJet stolz darauf, Natilus bei der Entwicklung dieses Flugzeugs der nächsten Generation zu unterstützen. Nach der Zertifizierung könnte die HORIZON mit ihrer Effizienz und Kompatibilität mit der bestehenden Flughafen-Infrastruktur eine hervorragende Ergänzung für unsere zukünftige Flotte darstellen.“
Die SpiceJet-Flotte besteht derzeit aus 38 Flugzeugen: einem Airbus A340-300, 31 Boeing 737 sowie sechs Dash 8-400.
Natilus wird als nächsten Schritt jedoch zunächst das deutlich kleinere Frachtflugzeug KONA entwickeln und will es vor Ende dieser Dekade zugelassen haben. Im Gegensatz zu HORIZON soll KONA von zwei Turboprop-Triebwerken angetrieben werden. Mit der Nolinor Aviation gibt es für KONA auch bereits einen Erstkunden. Die Indienststellung von HORIZON strebt Natilus für die frühen 2030er Jahre an.
Natilus liegen nach eigenen Angaben bereits Kaufabsichtserklärungen für über 570 Flugzeuge vor. Man sei mit allen namhaften Fluggesellschaften in Gesprächen, so das Unternehmen.
Volker K. Thomalla
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