Geheimdienstkreise haben schon länger berichtet, dass ein nordafrikanisches Land Interesse an dem russischen Stealth Fighter Suchoi Su-57 habe. Nun hat Algerien, das bereits die Su-30MKA und die MiG-29 betreibt, über das Staatsfernsehen verkünden lassen, dass algerische Piloten derzeit in Kubinka in Russland auf dem Muster ausgebildet würden. Die Auslieferung der ersten Su-57 solle noch in diesem Jahr erfolgen. Russland ist seit langem wichtigster Rüstungslieferant für Algerien.
Rosoboronexport, Russlands staatliche Waffenexportagentur, gab bekannt, dass ein nicht genannter ausländischer Käufer eine Bestellung für die Su-57 aufgegeben habe, ohne allerdings eine Zahl der bestellten Flugzeuge zu nennen. Dem Vernehmen nach geht es aber um 12 bis 14 Exemplare des Mehrzweck-Kampfflugzeugs.
Mit der Indienststellung der Su-57 werden die luftgestützten militärischen Fähigkeiten des maghrebinischen Landes erheblich verbessert und es stärkt seine Position als Land mit den am besten ausgerüsteten Luftstreitkräften Afrikas. Die Su-57 war Russlands Antwort auf Kampfflugzeuge der fünften Generation wie die Lockheed Martin F-35 Lightning II und die chinesische J-20.
Moskau hat in der Vergangenheit immer die fortschrittliche Tarnung, die Supermanövrierfähigkeit und die Avionik der nächsten Generation des Flugzeugs als wichtige Verkaufsargumente für Exportkunden angepriesen. Die Su-57 soll nach russischen Quellen deutlich billiger sein als die F-35.
Ambitionierter Plan für die Auslieferungen
Der Zeitplan für die Auslieferungen ist ambitioniert. Schon in diesem Jahr sollen bis zu sechs Su-57 mit algerischen Hoheitszeichen in Nordafrika fliegen. Moskau versucht seit langem, die Präsenz der Su-57 auf den internationalen Märkten zu erweitern, und hat sich zuvor bemüht, das Interesse von Ländern wie der Türkei und Indien zu wecken. 2019 präsentierte der russische Präsident Wladimir Putin dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan persönlich die Su-57, was Spekulationen auslöste, dass die Türkei das Flugzeug als Alternative zum US-amerikanischen F-35-Programm in Betracht ziehen könnte. Es kam jedoch zu keinen Deals und unter dem neuen US-Präsidenten wird ein (erneuter) Verkauf der F-35A an die Türkei in Erwägung gezogen. Allerdings hat die Türkei inzwischen dem dem Kaan einen eigenen Stealth Fighter entwickelt und ist nicht unbedingt mehr auf Importe aus den USA oder Russland angewiesen.
Algerien gibt über fünf Prozent seiner Wirtschaftsleistung pro Jahr für seine Streitkräfte aus.
Bob Fischer
Keine Luftfahrt-News mehr verpassen! Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Folgen Sie uns auf Bluesky
Liken Sie uns auf Facebook
Schon gelesen?