Homepage » Militär - news » Bangladesch will Eurofighter bestellen

Die Bangladesh Air Force hat mit dem italienischen Hersteller Leonardo eine Absichtserklärung über die Lieferung von Eurofighter Typhoon unterzeichnet. Das Land hatte kaum jemand als potenziellen Eurofighter-Kunden auf dem Plan.

11.12.2025

Die Bangladesh Air Force (BAF) hat mit der Erprobung des Eurofighter Typhoon begonnen. Der Chef der Luftstreitkräfte des Landes und ein hochrangiger BAF-Pilot flogen während ihres Besuchs in Italien einen Flug mit dem Eurofighter. © Defense Technology of Bangladesh-DTB

Bangladesch ist ein Nachbarland von Indien und Myanmar. Es hat etwas mehr als 170 Millionen Einwohner, zählt aber trotz einer sich entwickelnden Wirtschaft zu den ärmsten Ländern Asiens. Das Land hat beachtlich große Streitkräfte. Derzeit stehen rund 450.000 Mann unter Waffen. Zum Vergleich: Die derzeitige Personalstärke der Bundeswehr beträgt 184.000 Soldatinnen und Soldaten. Rund 10.000 Soldaten der Streitkräfte von Bangladesch sind momentan bei Friedensmissionen der Vereinten Nationen auf der ganzen Welt im Einsatz.

Eurofighter Typhoon

Die Luftstreitkräfte des Landes sind mit 14.000 Soldaten die kleinste Teilstreitkraft. Als Kampfflugzeuge betreibt die Bangladesh Air Force (BAF) die MiG-29 (8 Exemplare) sowie die chinesische Chengdu J-7 (36 Exemplare). Als Trainingsflugzeuge stehen bei der BAF die Grob G 120TP, der Jet-Trainer Jak-130 sowie die Aero L-39 Albatros im Einsatz.

Am 9. Dezember haben Vertreter der Bangladesh Air Force und von Leonardo S.p.A. im Hauptquartier der BAF in der Hauptstadt Dhaka eine Absichtserklärung zum Kauf von rund einem Dutzend Eurofighter Typhoon unterzeichnet.

Die Endmontage der neuen Fighter wird in Italien erfolgen

Leonardo hält einen Anteil von 21 Prozent am Eurofighter-Konsortium und ist bei dieser Beschaffung federführend. Die Endmontage der Typhoon für die BAF wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Turin in Italien erfolgen, vorausgesetzt, aus der Absichtserklärung wird auch eine feste Bestellung. Vertreter der BAF waren Anfang 2025 in Turin, um den Eurofighter zu evaluieren.

Bangladesch will die Eurofighter im Rahmen des Modernisierungsprogramms „Forces Goal 2030“ als Nachfolgemuster für die J-7 und die MiG-29 beschaffen. Da deren Bewaffnung nicht mit dem Eurofighter kompatibel ist, wird Bangladesh auch ein großes Paket an Bewaffnung und Munition für die Eurofighter Typhoon schnüren müssen. Die Auslieferung der neuen Kampfflugzeuge wird erst Anfang der 2030er Jahre erfolgen können.

Das Eurofighter-Konsortium hat den Eurofighter Typhoon bislang für die Streitkräfte von Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, Saudi-Arabien, Kuwait, Österreich, Oman und Katar gefertigt. Die Türkei hat als jüngster Kunde das Muster Ende Oktober 2025 geordert. Bislang liegen dem Konsortium feste Bestellungen für 769 Flugzeuge vor.

Bob Fischer

 

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