Die britische Regierung fährt einen harten Sparkurs, der trotz der aktuellen weltpolitischen Sicherheitslage auch die britischen Streitkräfte nicht verschont. Der britische Verteidigungsminister John Healey hat nun das Auslaufen mehrerer älterer Systeme angekündigt, darunter Schiffe der Royal Navy sowie Drohnen und Hubschrauber der Royal Air Force (RAF). Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Bemühung, die britischen Streitkräfte zu modernisieren und den erheblichen finanziellen Druck im Verteidigungshaushalt zu reduzieren. Die Entscheidung, die vorsieht, dass mehrere wichtige Plattformen schon bis März 2025 außer Betrieb genommen werden, soll in den nächsten fünf Jahren bis zu 500 Millionen Pfund einsparen.
Vorzeitiger Ruhestand für ältere Chinook
Betrachtet man die Budgetkürzungen bei der RAF, so ist die vorzeitige Ausmusterung der Flotte der zweimotorigen Transport- und Versorgungshubschrauber Puma HC2 am bedeutendsten. Derzeit betreibt die RAF noch 17 Exemplare. Dieses Hubschraubermuster sollte durch den Gewinner der Ausschreibung „Neuer mittlerer Hubschrauber (NMH)“ abgelöst werden. Dieses Programm wurde jedoch mehrfach verschoben. Zuletzt, im September dieses Jahres, hatten sich Airbus Helicopters und Lockheed Martin kurz vor dem Ende der Ausschreibung entschlossen, an dem Wettbewerb nicht teilzunehmen. Aerobuzz hatte darüber berichtet.
Bei den anderen betroffenen Luftfahrzeugen handelt es sich um 14 der ältesten Boeing Chinook-Schwerlasthubschrauber sowie die 46 Drohnen umfassende Flotte des Typs Thales Watchkeeper WK450.
Was die älteren Chinooks betrifft, so war deren Ausmusterung bereits mit der Bestellung von 14 neuen CH-47F Block II Chinook-Hubschraubern geplant, um die ältesten im Einsatz befindlichen Chinook HC6As zu ersetzen. Der Chinook-Deal wurde schon 2021 angekündigt, und der bilaterale Regierungsvertrag (FMS) mit der US-Regierung wurde am 22. Juni 2021 unterschrieben. Die Auslieferung der Chinooks an RAF soll bis 2030 erfolgen und reißt bei den Streitkräften bis dann eine spürbare Fähigkeitslücke.
Bob Fischer
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Dann abonnieren Sie doch unseren Newsletter!
Liken Sie uns auf Facebook
Schon gelesen?