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Die erste Boeing P-8A Poseidon ist in Deutschland eingetroffen

Mit der Ankunft der Boeing P-8A Poseidon hat die Bundeswehr ein neues größtes Kampfflugzeug in ihrem Arsenal. Die Marineflieger können damit eine Fähigkeitslücke schließen, die für Deutschland und die NATO von hoher Bedeutung ist.

10.11.2025

Landung der Boeing P-8A 63+01 auf dem BER am 07. November 2025. © Bundeswehr / Chrisoph Kassette

Am 7. November ist erstmalig einSeefernaufklärer und U-Bootjagd-Flugzeug des Typs Boeing P-8A Poseidon der Deutschen Marine auf dem Flughafen Berlin Brandenburg (BER) gelandet. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen 63+01 ist das erste von insgesamt acht Exemplaren dieses Musters, die eine wichtige Fähigkeitslücke der Marineflieger wieder schließen soll, die durch die Ausmusterung der Lockheed P-3C Orion entstanden ist.

Ferryflug aus den USA zum BER

Das Bundesamt für Ausrüstung, Nutzung und Informationstechnik der Bundeswehr (BAAINBw) hatte das Flugzeug Anfang Oktober in Seattle übernommen. Nun war es aus den USA nach Deutschland überführt worden. Am BER wurde die Überführungscrew und das Flugzeug vom Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius empfangen. Er sagte: „Für die Marineflieger beginnt eine neue Ära. Technologisch, weil wir ein voll digitalisiertes Waffensystem mit modernster Sensorik einführen. Logistisch, weil wir die Luftfahrzeuge auch bei der zivilen Industrie warten können. Und natürlich operativ, weil wir noch enger mit unseren Partnern zusammenarbeiten werden.“

Die erste Boeing P-8A Poseidon für die Deutsche Marine beim Start in Renton. © Screenshot Video Bundeswehr

Die Boeing P-8A Poseidon werden vom Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ von Nordholz aus betrieben. Die ersten Crews der P-8A wurden bei der U.S. Navy in den USA geschult. Die P-8A ist eine komplett digitalisierte Plattform. Über eine direkte Datenkommunikation ist die Besatzung in der Lage, Informationen nahezu in Echtzeit an die Lagezentren innerhalb der Bundeswehr zu verteilen. Durch automatisierte Verfahren in Kommunikation und Navigation hat die Crew nun auch mehr Kapazitäten für ihre eigentliche Aufgabe, die Seeraumüberwachung. über und unter Wasser sowie die U-Boot-Jagd. Außerdem kann der Seefernaufklärer durch seine moderne Sensorik und große Reichweite, die mittels Luftbetankung noch erhöht werden kann, einen wichtigen Beitrag zu Search-and-Rescue-Operationen (SAR) leisten. Den Einsatzradius des Flugzeugs gibt die Bundeswehr mit 2.200 Kilometern (1.190 nautische Meilen) an.

Die P-8A Poseidon der Marineflieger werden mit Torpedos und Wasserbomben ausgerüstet und sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch noch Seezielflugkörper erhalten. Die P-8A ist mit einer Spannweite von 38 Metern und einer Länge von 39,50 Metern das größte Kampfflugzeug der Bundeswehr. Nach Angaben der Bundeswehr sollen die Flugzeuge hauptsächlich über dem Nordatlantik zwischen Grönland, Island und Großbritannien eingesetzt werden. Bis Ende 2029 soll die Bundeswehr alle acht bestellten P-8A Poseidon erhalten.

Bob Fischer

 

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Über Bob Fischer

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Bob Fischer ist PPL-Inhaber mit diversen Ratings. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in Luftfahrtmagazinen auf der ganzen Welt. Bob hat eine große Erfahrung in Air-to-air-Fotografie mit Jets, Kolbenmotor- und Turbopropflugzeugen. Er hat mehr als 40 Jahre für der CAA-NL gearbeitet, sein letzter Job war Inspekteur für Flugausbildung in den Niederlanden.

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