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Die NOAA hat zwei C-130J als Hurricane Hunter bestellt

Wirbelstürme richten jedes Jahr Schäden in Milliardenhöhe ein und fordern Todesopfer. Sie treten häufiger auf als in der Vergangenheit. Deshalb ist ihre Erforschung und Beobachtung von hoher Bedeutung. Die NOAA hat nun zwei neue C-130J Super Hercules als Hurricane Hunter in Auftrag gegeben.

29.09.2024

Die US-Wetter- und Ozeanographie-Behörde NOAA hat zwei spezielle ausgerüstete Lockheed Martin C-130J als Wetterbeobachtungsflugzeug in Auftrag gegeben. © NOAA

Am 27. September 2024 hat die US-Ozeanographie- und Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) zwei viermotorige Flugzeuge des Typs C-130J Super Hercules in Auftrag gegeben. Lockheed Martin wird die beiden Flugzeuge in seinem Werk in Marietta im US-Bundesstaat Georgia bauen. Anschließend werden sie mit ihrem Spezialequipment ausgerüstet, das es ihnen erlauben wird, ihre Aufgaben als „Hurricane Hunter“ und als Datensammler für die Umweltbeobachtung zu erfüllen. Derzeit nutzt die NOAA zwei modifizierte Lockheed P-3 Orion – die seit ihrer Umrüstung die Bezeichnung WP-3D Orion tragen – für diese Missionen. Die WP-3D wurden schon in den siebziger Jahren in Dienst gestellt und tragen bei der NOAA die Spitznamen „Kermit“ und „Miss Piggy“.

Eine der beiden Lockheed WP-3D Orion der NOAA beim Start vom Lakeland Linder International Airport in Florida. © Jonathan Shannon/NOAA

Die NOAA erwartet den Abschluss der Umrüstung der Super Hercules sowie deren Übergabe im Jahr 2030. Aufgrund des immer häufigeren Auftretens von Wirbelstürmen hat die NOAA noch Optionen für zwei weitere C-130J gezeichnet.

Die Daten der C-130J-Flüge ergänzen die Satellitendaten

Die Daten der Hurricane Hunter sind wichtig für die Arbeit des Katastrophenschutzes, weil sie die aus dem All von Satelliten gewonnenen Daten sinnvoll ergänzen und es den Wetterforschern ermöglichen, bessere Vorhersagen zum Beispiel zur Zugrichtung und -geschwindigkeit eines Wirbelsturms zu treffen.

Die Ausrüstung der C-130J umfasst unter anderem Doppler-Radare, um die Wirbelstürme sowohl horizontal als auch vertikal zu scannen, Sondenabwurf-Systeme, Hochgeschwindigkeits-Internet-Verbindungen sowie weitere Sensoren zur Messung verschiedener meteorologischer Daten. Die C-130J bietet mit ihrem großen Frachtraum auch die Möglichkeit, Drohnen zur Wetterbeobachtung im Flug abzusetzen.

Rear Admiral (Konterdamiral) Chad M. Cary, der Direktor des NOAA Commissioned Officer Corps und der NOAA Marine and Aviation Operations, sagte: „Die Aufnahme dieser hochleistungsfähigen C-130J in unsere Flotte stellt sicher, dass die NOAA der Öffentlichkeit, Entscheidungsträgern und Forschern weiterhin genaue, zeitnahe und lebensrettende Informationen über extreme Wetterereignisse liefern kann. Die NOAA nutzt ihre mehr als 50-jährige Erfahrung in der Sammlung von Daten über Hurrikane und andere atmosphärische Phänomene, um die Fähigkeiten dieser neuen Spezialflugzeuge zu verbessern.“

Die NOAA wird die C-130J in Lakeland, Florida, stationieren, wo auch die anderen Luftfahrzeuge der Behörde stationiert sind.

Volker K. Thomalla

 

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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