Die kolumbianische Regierung hat beim schwedischen Technologiekonzern Saab einen Auftrag zur Lieferung von 17 Kampfflugzeugen der Typen Saab Gripen E/F unterschrieben. Kolumbien wird zwei Gripen F-Doppelsitzer sowie 15 Gripen E-Einsitzer beschaffen. Der Gesamtwert des Auftrag beträgt nach Angaben von Saab 3,1 Milliarden Euro. Saab hat mit der kolumbianischen Regierung auch zwei Gegengeschäfts-Abkommen unterzeichnet, um einen Teil der Kaufsumme zu kompensieren.
Der Auftragsvergabe waren monatelange Verhandlungen und ein mehrjähriges Auswahlverfahren vorausgegangen. Kolumbien hatte sich auch die Rafale von Dassault Aviation und die F-16 von Lockheed Martin angeschaut. Die neuen Fighter, die zwischen 2026 und 2032 geliefert werden sollen, ersetzen bei der Fuerza Aérea Colombiana (FAC) die IAI Kfir, die seit 1989 im Dienst der FAC stehen.
Die Gripen E/F verfügt im Vergleich zu ihren Vorgänger-Mustern über ein leistungsstärkeres GE F414G-Triebwerk, eine größere Treibstoffkapazität und zehn externe Aufhängepunkte für Waffen und Sensoren. Ihre Avionikarchitektur ermöglicht modulare Software-Upgrades, während das AESA-Radar mit elektronischer Strahlschwenkung, das Infrarot-Such- und Verfolgungssystem Skyward-G und das elektronische Kampfführungspaket Arexis eine überlegene Erkennung und Überlebensfähigkeit in umkämpften Umgebungen bieten.
Fähigkeitszuwachs für die FAC
Micael Johansson, der Präsident und Hauptgeschäftsführer (CEO) von Saab, sagte: „Ich fühle mich geehrt, dass Kolumbien sich für Gripen E/F entschieden hat, um seine Luftverteidigungsfähigkeiten zu verbessern, und freue mich sehr, Kolumbien in der Gripen-Familie willkommen zu heißen. Dies ist der Beginn einer starken und langfristigen Partnerschaft, die die Verteidigung und Sicherheit Kolumbiens stärken, seinem Volk zugutekommen und die Innovationskraft des Landes fördern wird.“
Neben Kolumbien, Schweden, Brasilien und Thailand hat auch die Ukraine die neueste Version des schwedischen Fighters in Auftrag gegeben. Peru hat ebenfalls seine Absicht kundgetan, die Saab Gripen E/F zu beschaffen und steht mit dem Hersteller in Verhandlungen.
Aufgrund der guten Auftragslage muss Saab nun seine industriellen Kapazitäten hochfahren. Der Konzern steht unter anderem mit dem kanadischen Hersteller Bombardier in Gesprächen, um eine mögliche Fertigung der Gripen in Kanada zu evaluieren.
Bob Fischer
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