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Österreichs Bundesheer feiert 20.000 Eurofighter-Flugstunden

Das Überwachungsgeschwader der Luftstreitkräfte des Bundesheeres erreicht mit seinen insgesamt 15 Jagdflugzeugen Eurofighter EF 2000 die Marke von 20.000 Flugstunden.

13.03.2025

Österreich verfügt über eine Flotte von 15 Eurofightern. © Österreichisches Bundesheer

Die Bundesministerin für Landesverteidigung, Klaudia Tanner, sowie Air Chief Generalmajor Gerfried Promberger, Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte, und Jorge Tamarint Degenhardt als Geschäftsführer der Eurofighter GmbH würdigten die erfolgreiche Bilanz des Überwachungsgeschwaders am 11. März 2025 mit einem Festakt auf dem Fliegerhorst Hinterstoisser im steirischen Zeltweg.

„Die Eurofighter als hochmoderne Kampfflugzeuge sind im Zusammenspiel mit dem militärischen Überwachungssystem der Goldhaube als aktive Komponente in der Luftraumüberwachung unverzichtbar. Sie beeindrucken durch ihre starke technische Leistung, die Piloten wiederum durch ihre körperliche Belastbarkeit. Die 20.000. Flugstunde zeigt nicht nur die technische Leistungsfähigkeit des Systems, sondern sie ist auch ein eindrucksvoller Beweis für die herausragende Professionalität der Piloten und die exzellente Arbeit des technischen Personals“, so Verteidigungsministerin Tanner. 

18 Jahre unfallfrei im Einsatz

Insgesamt 15 einsitzige Jagdflugzeuge Eurofighter EF 2000 beschaffte das Bundesheer als Ersatz für 24 im Zeitraum 1987 bis 2005 zur Sicherung des österreichischen Luftraums eingesetzten Saab J-35OE Mk.II Draken. Dabei handelt es sich um neun neu gebaute Eurofighter der Tranche 1 / Block 5 und sechs Eurofighter Tranche 1 der Luftwaffe, die vor Übergabe auf den Stand Block 5A aufgerüstet wurden. Der erste österreichische Eurofighter mit der Baunummer AS001 (Austrian Single 001) absolvierte am 21. März 2007 seinen Jungfernflug in Manching. Nur wenige Monate später, am 12. Juli 2007, landete der erste Eurofighter des Bundesheeres am Fliegerhorst Hinterstoisser und markierte damit den Beginn einer neuen Ära in der österreichischen Luftraumüberwachung. Im Dezember 2007 verfügte das Überwachungsgeschwader bereits über fünf Eurofighter. 

Am 2. Juni 2008 führten die Eurofighter den ersten scharfen Abfangeinsatz (Priorität

„ALPHA“  Einsatz) über Österreich durch. Im Juli, nach der Rückgabe der von der Schweiz geleasten F-5 Tiger, übernahmen die Eurofighter die Verantwortung für die Sicherung des österreichischen Luftraumes. Der letzte für Österreich bestimmte Eurofighter wurde am 24.September 2009 ausgeliefert. Im Juni 2010 wurden dann bereits schon 2.000 Flugstunden eingeloggt. Bis heute haben die Eurofighter rund 700 Priorität-„A“-Einsätze im österreichischen Luftraum erfolgreich absolviert. „20.000 Flugstunden sind eine enorme Zahl, damit waren die Eurofighter des Bundesheeres mehr als 800 Tage durchgehend in der Luft”, stellte Jorge Tamarint Degenhardt, Geschäftsführer der Eurofighter GmbH, ebenfalls anerkennend fest und betonte in seiner Ansprache auch die Leistungsfähigkeit des Kampfflugzeuges. „Der Eurofighter ist Europas führendes Swing-Role-Kampfflugzeug, das den österreichischen Luftstreitkräften auch in den kommenden Jahrzehnten zur Verfügung stehen wird.“ Damit unterstrich er die Hoffnung, dass der Nachfolger des Eurofighters erneut der Eurofighter sein wird.

Nachfolger soll ab 2032 kommen

Aktuelle Planungen des Bundesheers gehen davon aus, dass die Eurofighter der Tranche 1 ab 2032 ersetzt werden müssen. So lange läuft auch der mit der Eurofighter GmbH unterzeichnete Servicevertrag. „Um ab 2032 den Eurofighter-Nachfolger in Dienst stellen zu können, müssen wir schon heute mit wesentlichen Schritten beginnen“, meint Air Chief Generalmajor Gerfried Promberger und verweist auf den langjährigen Auswahl- und Beschaffungsprozess. „Um ein neues Kampfflugzeug einzuführen, braucht man erfahrungsgemäß sieben bis acht Jahre”, so Promberger weiter. In die Betrachtung fallen neben dem Eurofighter Tranche 5 auch die JAS-39E Gripen von Saab, die Rafale des französischen Herstellers Dassault Aviation sowie die Lockheed Martin F-35 Lightning II. Bis zur Einführung des Nachfolgers bleibt der Eurofighter jedoch ein zentraler Bestandteil der Luftstreitkräfte. „Wir müssen ihn bis zum letzten Flug unfallfrei betreiben – zur Wahrung der Lufthoheit, zur Souveränität der Republik Österreich und zum Schutz der Bevölkerung“, stellt Promberger klar. 

Update zur Nachtsichtfähigkeit

Damit die Eurofighter auch in den nächsten Jahren zuverlässig und wirksam den Schutz des österreichischen Luftraums unter allen Wetterbedingungen bei Tag und Nacht sicherstellen können, erhalten sie derzeit ein sogenanntes „Nachtupdate“.  Insgesamt neun Zielbeleuchtungs- und Darstellungsbehälter Litening V des israelischen Rüstungskonzerns Rafael im Wert von 40 Millionen Euro hat das Bundesheer dazu beschafft, deren Auslieferung bis 2027 abgeschlossen sein soll. Alle 15 Eurofighter erhalten die notwendigen Modifikationen, um den Litening V Pod an der Mittelrumpfstation tragen zu können. „Dies ist essenziell, um die Luftraumüberwachung und -verteidigung sicherzustellen; es ermöglicht dem Piloten nicht nur die Identifikation bei Nacht, sondern zusätzlich die Zielerkennung und -bekämpfung bei Tag und Nacht“, teilt das Bundesheer dazu mit.

Carsten Vennemann

 

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