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Fokker D.VII aus dem Deutschen Museum kehrt in die Niederlande zurück

In diesem Jahr kehrt ein besonderes Stück niederländischer Luftfahrtgeschichte vorübergehend auf niederländischen Boden zurück. Das Nationale Militärmuseum (NMM) in Soesterberg präsentiert ab September 2025 eine originale Fokker D.VII.

13.03.2025

Diese Fokker D.VII wird für mindestens fünf Jahre im Nationaal Militair Museum (NMM) in Soesterberg ausgestellt. © Deutsches Museum

Eine einzigartige Fokker kehrt in die Niederlande zurück. Das Kampfflugzeug Fokker D.VII, das vor dem Zweiten Weltkrieg bei der niederländischen Luftflotte im Einsatz war, wird für einige Jahre Teil der Sammlung des Nationalen Militärmuseums (NMM) sein. Die während des Ersten Weltkriegs konstruierte Fokker D.VII gilt als eines der erfolgreichsten Jagdflugzeuge dieser Zeit.

Im Dezember 1945 stießen amerikanische Soldaten der „Monuments, Fine Arts, and Archives“ (MFAA) – besser bekannt als die „Monuments Men“ – auf eine Scheune in Vilsbiburg in Bayern. Dort fanden sie die Fokker D.VII. Die Herkunft des Flugzeugs war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, woraufhin es dem Deutschen Museum in München übergeben wurde. Erst 1980, bei Restaurierungsarbeiten, kamen niederländische Merkmale des Doppeldeckers zum Vorschein, darunter ein holländisches Rondell und ein Registrierungscode. Man geht davon aus, dass die Fokker D.VII beim „Marine Luchtvaart Dienst“ im Einsatz stand.

Bei der Restaurierung im Jahr 1980 wurde die niederländische Kokarde sowie erhaltene Teile des Kennzeichen D-28 freigelegt. © Deutsches Museum

Jüngste deutsch-niederländische Forschungen haben bestätigt, dass das Flugzeug tatsächlich niederländischen Ursprungs ist. Vermutlich war es nach dem Mai 1940 nicht mehr Teil der niederländischen Luftflotte und sollte in der Sammlung des geplanten Luftfahrtmuseums des Dritten Reiches des Luftwaffenchefs und Kriegsverbrechers Hermann Göring landen. Der genaue Weg und die Umstände, die dazu geführt haben, dass das Flugzeug in Deutschland gelandet ist, sind jedoch bis heute unklar.

Wie die D.VII nach Bayern kam, ist ungeklärt

Die Zeit zwischen Mai 1940, als sich die Fokker D.VII mit der Kennung D-28 noch in den Niederlanden befand, und Dezember 1945, als das Flugzeug in Deutschland entdeckt wurde, bleibt für die Forscher weitgehend ein Rätsel.

Aufgrund der vielen Unsicherheiten gibt es laut dem Nationalen Militärmuseum derzeit keine rechtliche Grundlage für eine Restitution des Flugzeugs. Trotzdem hat das Deutsche Museum das Flugzeug für mindestens fünf Jahre an die Niederlande ausgeliehen. In der Zwischenzeit wird die Erforschung der Herkunft und Geschichte des Flugzeugs sowohl von deutschen als auch von niederländischen Forschern fortgesetzt. Die Besucher des NMM können ab September 2025 diese einzigartige Fokker D.VII bestaunen und so einen Blick auf ein illustres Kapitel niederländischer Luftfahrtgeschichte erhaschen.

Bob Fischer

 

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Über Bob Fischer

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Bob Fischer ist PPL-Inhaber mit diversen Ratings. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in Luftfahrtmagazinen auf der ganzen Welt. Bob hat eine große Erfahrung in Air-to-air-Fotografie mit Jets, Kolbenmotor- und Turbopropflugzeugen. Er hat mehr als 40 Jahre für der CAA-NL gearbeitet, sein letzter Job war Inspekteur für Flugausbildung in den Niederlanden.

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