Die belgische Fluggesellschaft Brussels Airlines setzt nun Virtual Reality-Werkzeuge bei der Schulung von Pilotinnen und Piloten ein, die ihr Musterberechtigung auf dem Airbus A320 erwerben. Bei Virtual Reality (VR) tragen die Nutzer eine VR-Brille, in die eine virtuelle Umgebung eingespiegelt wird. Dies ist für die Nutzer eine sehr immersive Erfahrung, da sie sich wie in dieser neuen Umgebung fühlen. In Asien wird Virtual Reality schon seit Jahren in Vergnügungsparks und von Gamern verwendet. Auch in der Luftfahrt ist Virtual Reality nicht neu. Diese Technologie wird beispielsweise bei der Ausbildung von Technikern von der U.S. Air Force genutzt und ist bewährt.
Lufthansa Aviation Training (LAT) und Airbus haben in den vergangenen beiden Jahren die VR-Anwendung für das A320 Type Rating Training entwickelt. Brussels Airlines ist der erste Airline-Kunde, der diese Technologie einsetzt. LAT plant, VR-Anwendungen auch beim Training für alle anderen Fluggesellschaften der Lufthansa Group, die Flugzeuge der A320-Familie fliegen, einzuführen.
Kapitän Gauthier Lesceu, der Chief Theoretical Knowledge Instructor (CTKI) bei Brussels Airlines, berichtet von seinen Erfahrungen mit dem neuen Trainingswerkzeug: „VR bietet ein deutlich realistischeres und intensiveres Trainingserlebnis. Unsere Piloten können Verfahren frühzeitig und wiederholt autodidaktisch üben, Muskelgedächtnis aufbauen und Situationssicherheit gewinnen – eine ideale Vorbereitung für die Simulatorphase mit erhöhter Effektivität und reduzierten Infrastrukturanforderungen.“
VR schafft ein neues Trainingökosystem
Pia Born, die Projektmanagerin für VR bei Lufthansa Aviation Training, sagte: „Mit dem VPT (Virtual Procedure Trainer) schaffen wir ein neues Trainingsökosystem: flexibler, effizienter und nachhaltig. Wir freuen uns sehr, dass Brussels Airlines als erstes Unternehmen auf diese Innovation setzt – und dass wir gemeinsam einen Teil der Zukunft des Trainings gestalten konnten.“
Zunächst trainieren die Teilnehmer mit dem VR Tool nur normale Verfahren. Es ist aber geplant, zu einem späteren Zeitpunkt auch Notverfahren mit VR zu trainieren. Auch ist die Ausweitung des VR-Trainings auf weitere Muster – da besonders der Airbus A350 – auszuweiten. Parallel dazu bereitet Lufthansa Aviation Training auch vor, die VR-Anwendung als Produkt für andere Fluggesellschaften außerhalb der Lufthansa Group anzubieten.
Bob Fischer
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